Deutschland und die Niederlande als gemeinsames Wasserstoffzentrum der EU

Deutschland und die Niederlande als gemeinsames Wasserstoffzentrum der EU

Ob als Erdgasersatz zum Heizen, zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe oder als Rohstoff für die chemische Industrie: Der durch Elektrolyse mithilfe erneuerbarer Energien hergestellte grüne Wasserstoff gilt als Triebfeder der Energiewende. Da Produktion und Nutzung für einen zügigen Markthochlauf möglichst nah beieinander liegen sollten, sieht das Centrum für Europäische Politik (cep) die Nordseeanrainer Niederlande und Deutschland als zukünftig gemeinsames Wasserstoffzentrum der EU. Sollte Brüssels Bürokratie nicht zum Bremsklotz werden.

„Die Niederlande und das angrenzende deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen sind von ihrer Industriestruktur her ideale Wasserstoffabnehmer. Gleichzeitig bieten beide Regionen aufgrund der nahe gelegenen Nordsee das europaweit größte Potenzial für künftige Offshore-Parks, deren Windenergie zur Gewinnung von Wasserstoff genutzt werden kann“, erklärt André Wolf. Der cep-Experte hat die bislang einzige Analyse zu regionalen Chancen der europäischen Wasserstoffwirtschaft vorgelegt.

Fördergelder zielgerichtet einsetzen

Nach Ansicht von Wolf bietet das deutsch-niederländische Cluster die besten Voraussetzungen zur Schaffung eines europäischen Hydrogen Valleys. In Frage kämen ansonsten nur einige Regionen am Mittelmeer. „Frankreich und Italien mit den Wirtschaftszentren rund um Paris sowie rund um Mailand und Turin müssen aufpassen, beim Wasserstoff nicht den Anschluss zu verlieren“, warnt der cep-Experte.

Eine weitere Gefahr sieht Wolf in überbordender Regulierung. So könnte der Pfad in Richtung Wirtschaftlichkeit durch teilweise zu rigide überregionale Infrastrukturrestriktionen ausgebremst werden. Wolf fordert die EU daher auf, die notwendigen öffentlichen Fördergelder zielgerichtet einzusetzen. Notwendig sei zum einen eine bessere räumliche Koordination. Zum anderen aber auch eine konsequentere Ausrichtung der gegenwärtig noch über verschiedene Kanäle geförderten Projekte. Zugleich sollten die Voraussetzungen für den Aufbau einer grenzüberschreitenden Transportinfrastruktur geschaffen werden.

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