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Die Landwirtschaft grenzüberschreitend gestalten

Premiere in Wageningen: Erstmals trafen sich am Montag die amtierenden Landwirtschaftsministerinnen aus den Niederlanden, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zu einem Dreiländertreffen. Auf Einladung von Carola Schouten, Landwirtschaftsministerin der Niederlande, reisten ihre Ministerkolleginnen aus Niedersachsen, Barbara Otte-Kinast, und Nordrhein-Westfalen, Ursula Heinen-Esser, zu gemeinsamen Gesprächen zur Universität Wageningen.

Die Begegnung knüpfte an bereits stattgefundene Treffen der drei Länder zur regionalen Kooperation an. Es wurde über eine Vertiefung der Zusammenarbeit und über gemeinsame Herausforderungen wie die Afrikanische Schweinepest und das Wirtschaftsdünger-Management gesprochen. Außerdem standen aktuelle agrarpolitische Themen wie zum Beispiel die Gemeinsame Agrarpolitik der EU auf der Tagesordnung.

Nordrhein-Westfalens Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser informierte ihre Kolleginnen: „Wir arbeiten derzeit an einer Digitalstrategie für Nordrhein-Westfalen und werden auch die Zivilgesellschaft daran beteiligen. Nordrhein-Westfalen ist auch in Wissenschaft und Forschung gut aufgestellt: Die Hochschule Ostwestfalen-Lippe wird im September mit den erstmalig in Deutschland angebotenen Studiengängen ‚Precision Farming‘ und ‚Digitales Freiraummanagement‘ an den Start gehen.“

Die Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind die wichtigsten deutschen Handelspartner der Niederlande bei Agrarprodukten. Etwa zwei Drittel des Exports niederländischer Agrarprodukte gehen in diese beiden Länder.

Besuch des Plant Ecophenotyping Centre

Die Ministerinnen besuchten das niederländische Plant Ecophenotyping Centre an der renommierten Agrar-Universität Wageningen. Dort informierten sie sich über die Digitalisierung im Bereich der Pflanzenforschung in der Landwirtschaft.

Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast war sehr beeindruckt von dem Zentrum und betonte die Bedeutung der Digitalisierung für die Zukunft einer effizienten und umweltschonenden Landwirtschaft. Niedersachsen habe gerade eine umfassende Digitalisierungsstrategie beschlossen. „Gerade dieser heiße Sommer hat gezeigt, wie wichtig eine Diversifizierung auf dem Acker ist. Deshalb benötigen wir innovative Pflanzenforschung.“

Im Anschluss an den Besuch der Universität sprachen die Ministerinnen über den Austausch von Wirtschaftsdünger zwischen den Regionen. Dabei ging es darum, wie dieser wertvolle Rohstoff effektiv ackerbaulich genutzt werden kann, ohne Mensch und Natur zu beinträchtigen. Die Ministerinnen aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen betonten, dass ihre Bundesländer wichtige Partner beim Wirtschaftsdüngermanagement sind.

„Können viel voneinander lernen“

„Wir sind übereingekommen, dass wir weiterhin eng zusammenarbeiten werden, um sicherzustellen, dass dieser Austausch reibungslos und transparent abläuft. Gegenseitige Transparenz im Handel, möglichst wenig Verwaltungsaufwand für die Unternehmen sowie eine effektive Kontrolle und Rückverfolgbarkeit sind in dieser Hinsicht die wichtigsten Herausforderungen“, so die Ministerinnen.

Auch zu den Themen „Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik“, „Verbesserung des Tierschutzes“ und „Prävention der Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest“ wurde vereinbart, die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch fortzusetzen und zu intensivieren.

„Wir teilen viele Herausforderungen miteinander und können daher auch viel voneinander lernen. Dies gilt zum Beispiel für den kollektiven Ansatz des landwirtschaftlichen Naturmanagements in den Niederlanden oder auch für die Nutztierstrategien in Deutschland“, sagte Ministerin Schouten.