Im niederländischen Vught gingen niederländische und deutsche Spezialisten der ABC-Abwehr eine weitreichende Patenschaft als Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft ein, die beide Länder im Zusammenhang mit NATO- oder EU-Missionen zu bewältigen haben. Darum werden sie künftig die Kräfte in der Abwehr von atomaren, biologischen und chemischen Gefahren bündeln, weit über die bisher üblichen binationalen Übungen hinaus, und ihre Zusammenarbeit intensivieren. Dies beinhaltet Ausbildung und Training nach gemeinsamen Standards sowie bi- und multinationale Einsätze. Die Verbände aus Vught und dem baden-württembergischen Bruchsal befinden sich in ständigem regem Austausch und bald auch in gemeinsamen Kommandostrukturen.
Oberst Burg Valk, Kommandeur des Pionierausbildungszentrums in Vught, ist verantwortlich für die beiden niederländischen ABC-Abwehrkompanien (414 CRBN und 101 CRBN). Er bezeichnet die eingegangene Partner- und Patenschaft als „logische Konsequenz langjähriger und intensiver Zusammenarbeit unserer Einheiten und Verbände. Synchronisation der Ausrüstung und gemeinsame Standards werden uns künftig noch effektiver wirken lassen.“
Oberst Henry Neumann, Kommandeur des ABC-Abwehrkommandos der Bundeswehr, betont zugleich, dass die Niederlande und Deutschland intensiv voneinander lernen können. „Was das im Einzelnen bedeutet, werden wir schon bald in Ausbildung, Training, Übung und Einsatz sehen. Für mich steht fest, dass wir Europäer uns nur gemeinsam für die Herausforderungen der Weltpolitik wappnen können.“
Diese Kooperation ist die Folge einer Absichtserklärung der Verteidigungsministerien von 16 Ländern aus dem Jahr 2013 zur Zusammenarbeit in den verschiedensten militärischen Bereichen. Das Eingehen der wechselseitigen Patenschaften dient dem Schaffen von Vertrauen und Freundschaft und unterstreicht den Willen zum intensiven Austausch. Die Streitkräftebasis als Heimat der ABC-Abwehr ist so in viele Partnerschaften und multinationale Projekte eingebunden.