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Flugauto aus den Niederlanden erhält Straßenzulassung

„Fliegender Holländer“ der anderen Art: Der PAL-V Liberty, ein fahrender Tragschrauber, hat seine Zulassung für den Straßenverkehr erhalten und kann bald auf europäischen Straßen gesichtet worden. Vorerst bleibt er jedoch noch am Boden.

Fliegende Autos sind ein Menschheitstraum. Dieser Traumscheint bald Realität zu werden. Bereits im Jahr 2012 hat das 2008 gegründete niederländische Unternehmen PAL-V − der Unternehmensname steht dabei für „Personal Air and Land Vehicle“ − Fahr- und Flugtests für einen Prototyp erfolgreich abgeschlossen. Danach startete die Designphase des Liberty. Dieses Modell hat vor kurzem die europäischen Straßenzulassungstests bestanden. Nun ist es offiziell für den Straßenverkehr zugelassen. Mit diesem Meilenstein endet ein strenges und umfangreiches Fahrtestprogramm, das seit Februar 2020 durchgeführt wurde. Nach Hochgeschwindigkeitstests auf der Rennstrecke sowie Tests für Brems- und Motorenlärm ist der PAL-V Liberty damit bereit für den Einsatz im Straßenverkehr.

Anspruchsvolle Konstruktionsanforderungen

Mike Stekelenburg, CTO von PAL-V, blickt auf die Entwicklung zurück: „Ich hatte die Erinnerungen an die Flug- und Fahrversuche mit unserem Proof-of-Concept, dem PAL-V One, im Kopf und freute mich darauf, den Liberty zu testen. Um diesen Meilenstein zu erreichen, arbeiten wir seit vielen Jahren mit den Straßenverkehrsbehörden zusammen. Es war eine große Herausforderung, es zu schaffen, dass ein „zusammengefaltetes Flugzeug“ alle Zulassungstests besteht.“ Stekelenburg fügt hinzu: „Das Schwierigste bei der Herstellung eines fliegenden Autos ist es, sicherzustellen, dass die Konstruktion sowohl den Luft- als auch den Straßenverkehrsvorschriften entspricht. Ich spüre die Energie in unserem Team: Wir sind hochmotiviert, hart auf die letzten Meilensteine hinzuarbeiten und auch die Flugzulassung des Liberty zu erhalten.“ In den kommenden Monaten wird der Liberty einem weiteren Härtetest unterzogen und ab sofort auf europäischen Straßen zu sehen sein.

Fahrgefühl wie bei einem Sportwagen

Hans Joore, Testfahrer des neuen Fahr- und Fluggerätes, berichtet: „Als ich den PAL-V zum ersten Mal angelassen habe, bekam ich eine Gänsehaut! All die Anstrengungen, die wir hineingesteckt haben, machten sich in diesem Moment bezahlt. Zu hören, wie das Fahrzeug ansprang war einfach einmalig und das Fahrgefühl war fantastisch. Er ist sehr leichtgängig und lässt sich leicht lenken, und mit seinem Gewicht von nur 660 kg beschleunigt er wirklich sehr gut. Das Fahrgefühl ist insgesamt wie ein Sportwagen. Es fühlt sich einfach sensationell an.“

Zertifizierung als Luftfahrzeug steht aus

Seit 2015 durchläuft der Entwurf des PAL-V Liberty bei der EASA (Europäischen Agentur für Flugsicherheit) Tests zur Zertifizierung als Luftfahrzeug. Diese dürften laut PAL-V im Jahr 2022 abgeschlossen sein. Der PAL-V Liberty profitiere ganz beträchtlich von der vorhergehenden Erfahrung durch die Flugtests zur Zertifizierung des PAL-V One. Über 1.200 Testberichte müssen ausgefüllt werden, bevor die letzten 150 Flugteststunden stattfinden können. Anschließend könne die Auslieferung an die Kunden beginnen.