Mit dem Ende der gesetzlichen Vorgaben zu Homeoffice und 3G am Arbeitsplatz tragen Unternehmen in den Niederlanden künftig selbst die Verantwortung für den Corona-Schutz im Betrieb. Die niederländische Regierung sieht jedoch viele Möglichkeiten, auch künftig auf hybrides Arbeiten zu setzen und möchte dazu beitragen.
Statt gesetzlicher Vorgaben, wie sie bis zum 19. März auch in Deutschland galten, appelliert der neue Kurs der niederländischen Regierung in der Coronapandemie an die Eigenverantwortung in den Betrieben. Die Arbeitnehmer können nun mit ihren Arbeitgebern besprechen, wo sie arbeiten wollen. „Die Niederlande haben gezeigt, dass das Arbeiten im Homeoffice funktioniert und viele Menschen wollen weiterhin von zu Hause aus arbeiten”, erklärt die niederländische Ministerin für Sociale Zaken en Werkgelegenheid Karien van Gennip. Reisezeiten fallen weg und Beruf und Privatleben können leichter miteinander verbunden werden. Ein nicht unerheblicher Teil der Arbeitnehmer gibt zudem an, zuhause produktiver zu sein.
Auch die Arbeitgeber sehen Vorteile. Viele Unternehmen verstehen es als Teil ihrer sozialen Verantwortung, hybrides Arbeiten anzubieten. Darüber hinaus reduziert sich durch das Arbeiten im Homeoffice der Berufsverkehr; mit Blick auf die aktuellen Benzinpreise fallen zudem deutlich geringere Fahrtkosten an. Gleichzeitig sind aber auch die Vorteile, regelmäßig im Büro zu sein, nicht zu vernachlässigen: Man trifft seine Kollegen, es ist einfacher, sich als Team zusammenzufinden und es herrscht eine klare Trennung zwischen Arbeit und Privatleben.
Agenda für die Zukunft
Das niederländische Kabinett arbeitet derzeit an einer Zukunftsagenda zum Thema hybrides Arbeiten. Sie soll eine Einschätzung geben, welche Entwicklungen und Faktoren notwendig sind, um ein gutes hybrides Gleichgewicht nachhaltig zu gewährleisten. „Hybrides Arbeiten ist die Zukunft. Das ist eine der Lehren, die wir aus der Coronarkrise gezogen haben”, erklärt Van Gennip. Sie fordert Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf, diesbezüglich gute Vereinbarungen zu treffen: „Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber, Ihren Mitarbeitern oder Kollegen und treffen Sie langfristig klare Vereinbarungen.”