Kreis Kleve probt Hochwasser-Szenario mit niederländischen Partnern

Kreis Kleve probt Hochwasser-Szenario mit niederländischen Partnern
Der Übungsstab des Kreises Kleve mit Leiter Jürgen Baetzen (l.) schaut sich bei der Hochwasserübung „Laya“ Lagebilder der betroffenen Gebiete an. Foto: Kreis Kleve

Wie schnell ein Starkregen-Ereignis die Grenzregion vor Hochwasser-Probleme stellen kann, hat der Frühsommer 2021 gezeigt. Zwar waren der Niederrhein und die angrenzenden Niederlande bei weitem nicht so stark betroffen wie die Hochwasser-Gebiete im Süden Nordrhein-Westfalens und in Rheinland-Pfalz, doch führte der starke Regen auch dazu, dass die Maas und daran angeschlossen die Niers über ihre Ufer traten.

Unabhängig von den aktuellen Ereignissen hatten 14 Partner in Sachen Hochwasser- und Katastrophenschutz dies- und jenseits der Grenze bereits Ende 2020 eine gemeinsame Übung vereinbart, um die wechselseitigen Kommunikationswege über die Grenze hinweg zu testen.

Das Szenario „Laya“ wurde auf Initiative der niederländischen „Gelderse Commissie Veiligheid Grote Rivieren“, der Aufsichtsbehörde für große Flüsse, entwickelt. Der Kreis Kleve nahm mit einem verkleinerten Krisenstab („Übungsstab“) teil. Die beteiligten Teams saßen zeitgleich an mehreren Standorten in Deutschland und den Niederlanden.

Regelmäßiger und enger Austausch

„Zu den Belangen des Katastrophenschutzes stehen wir generell in einem sehr regelmäßigen und engen Austausch mit allen Beteiligten“, sagt Jürgen Baetzen, Fachbereichsleiter Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz beim Kreis Kleve und Krisenstabsleiter in der Übung. „Um die Zusammenarbeit auch praktisch zu üben, ist es sehr sinnvoll, verschiedene Szenarien regelmäßig durchzuspielen.“

Das aktuelle Hochwasserszenario gab neue Rekord-Pegel für den Rhein vor. Durch die Wassermassen drohte auch ein Deich zu brechen. Die Krisenstäbe und Partner im Hochwasserschutz – wie z.B. die Deichverbände – mussten schnelle und richtige Entscheidungen treffen und sich kontinuierlich über die Entwicklung in den angrenzenden Gebieten austauschen.

„Der Informationsaustausch zwischen so vielen Netzwerkpartnern ist komplex, verlief aber gut“, lautet das Fazit von Jürgen Baetzen. Eine detaillierte Auswertung und eine gemeinsame Besprechung zu evtl. Optimierungen werde aber noch folgen. Die Übung habe gezeigt, wie wichtig der ständige Kontakt auf verschiedenen Kommunikationswegen zu den niederländischen Partnern in einer Hochwasserlage sei. Dafür werden unter anderem Verbindungspersonen eingesetzt. „Die Übung war für uns alle erfolgreich und lehrreich.“

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