Vor wenigen Tagen fand der traditionelle Jahresabschlussempfang der Euregio Rhein-Waal statt. Über 200 Vertreter niederländischer und deutscher Kommunen, der Provinzen, des Landes Nordrhein-Westfalen und der Projektpartner fanden den Weg ins Euregio-Forum nach Kleve. Die Euregio Rhein-Waal freute sich besonders über die Anwesenheit von Werner Schauerte-Küppers, dem Vorstandsvorsitzenden der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg Wesel Kleve. Im Rahmen des Jahresabschlussempfangs wurde der Klever Hermann von Ameln, ehemaliger Honorarkonsul, mit der Euregio Rhein-Waal Ehrenmedaille ausgezeichnet.
IHK-Präsident fordert engere Zusammenarbeit in der Grenzregion
Der Präsident der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer, Werner Schauerte-Küppers, nahm als Ehrengast am Jahresabschlussempfang teil und sprach zu den Teilnehmern. Werner Schauerte-Küppers berichtete über seine Zeit als Präsident der Deutsch-Niederländischen Handelskammer in Den Haag und seine Erfahrungen als Unternehmer in der Grenzregion. Aus diesen Erfahrungen heraus befürwortet er die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern sehr.
Auch die Zusammenarbeit in der Logistik, zum Beispiel bei der Kooperation von Binnenhäfen, biete Chancen für die Euregio. Dabei sollten die Herausforderungen der Energiewende nicht aus den Augen verloren werden. Er lobte daher die Initiative des Euregiorates, ein Expertentreffen zum Thema „Grüner Wasserstoff“ durchzuführen. Die Euregio Rhein-Waal verfüge sowohl auf niederländischer als auch auf deutscher Seite über viel Wissen und Expertise zu diesem Thema. Davon sollte die Region gemeinsam profitieren, so Schauerte-Küppers in seiner Rede. Der Euregio-Vorsitzende Hubert Bruls stimmte den Punkten zu und dankte ihm für seine inspirierenden Worte.
Ehrenmedaille für Hermann von Ameln
Hubert Bruls, überreichte im Anschluss die Ehrenmedaille 2023 an Hermann von Ameln aus Kleve. Die Auszeichnung wird jährlich im Wechsel an einen deutschen oder niederländischen Bürger verliehen, der sich in besonderer Weise um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit verdient gemacht hat. Die Laudatio, die Hubert Bruls auf Hermann von Ameln hielt, machte deutlich, wie sehr sich Hermann von Ameln im Laufe seines Lebens auf verschiedenen Gebieten für die deutsch-niederländischen Beziehungen in der Grenzregion eingesetzt hat.
Hermann von Ameln wurde 1948 in den Niederlanden geboren. Hier verbrachte er die ersten elf Jahre seines Lebens, bevor er nach Deutschland zog. In diesen niederländischen Jahren hat er sich schon früh für die Verbesserung der deutsch-niederländischen Beziehungen eingesetzt, was sich wohl am deutlichsten in seiner Ernennung zum Honorarkonsul der Niederlande im Jahr 1993 und seiner langen Amtszeit von mehr als 15 Jahren zeigt. In dieser Zeit kümmerte er sich nicht nur um Pass- und Dokumentenangelegenheiten der Klever Niederländer, sondern setzte sich auch aktiv für die Stärkung der deutsch-niederländischen Wirtschaftsbeziehungen ein.
Kulturelle Zusammenarbeit
Um die Interessen der lokalen Wirtschaft beiderseits der Grenze besser zu bedienen und Unternehmer zu vernetzen, war er vor rund 30 Jahren eine der treibenden Kräfte und Gründungsmitglieder des Deutsch-Niederländischen Businessclubs in Kleve. Heute ist der Businessclub vor allem eine Austausch- und Begegnungsplattform für deutsche und niederländische Unternehmen. Hermann von Ameln hat sich in seiner langen Karriere nicht nur für die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen, sondern auch für die kulturelle Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern eingesetzt. Als Mitglied des Klevischen
Vereins für Kultur und Geschichte war er Unterstützer mehrerer Interreg-Projekte in der Euregio Rhein-Waal. So wurde der Voltaireweg entlang des Kermisdahls zwischen Kleve und Bedburg-Hau touristisch aufgewertet. Zudem erarbeitete der Klevische Verein gemeinsam mit niederländischen Partnern ein Parkpflegekonzept für die historischen Gärten von Johann Moritz von Nassau Siegen in Kleve. Schließlich ist Hermann von Ameln seit 1997 als Vertreter der Niederrheinischen IHK Mitglied des Euregiorates und damit dessen dienstältestes Mitglied.
Hermann von Ameln sagte, er fühle sich besonders geehrt, die Auszeichnung zu erhalten. In seiner Dankesrede, die er in fließendem Deutsch und Niederländisch hielt, betonte er, dass er aufgrund seiner deutsch-niederländischen Herkunft die euregionale Zusammenarbeit immer als selbstverständlich empfunden habe. Er freute sich daher, dass diese Selbstverständlichkeit nun von viel mehr Menschen gelebt wird.