Mit 1.800 Fahrzeugen, 200 Drohnen und 4.500 Soldaten aus drei Ländern in hoher Geschwindigkeit bis an die Ostgrenze zu einem Kampfeinsatz: Diesen Einsatz hat der Heeresteil der niederländischen Armee in den letzten Wochen im Zuge des Manövers Bastion Lion auf dem Truppenübungsgelände Altmark geübt. Die imaginäre Ostgrenze lag dabei in Deutschland. Die Übung war eine realistische Vorbereitung auf einen groß angelegten Konflikt, heißt es auf der Nachrichtenplattform der niederländischen Regierung.
Immer einen Schritt voraus
Die Entwicklungen in der Kriegsführung vollziehen sich derzeit in rasantem Tempo. Der Krieg in der Ukraine zeigt dies täglich. Die sich immer weiter entwickelnde Drohnen-Technologie ist dabei ein deutlicher Beleg. Diese Realität erfordert es nach Einschätzung der militärisch verantwortlichen in den Niederlanden, intelligenter zu kämpfen und dem Gegner immer einen Schritt voraus zu sein. Der Krieg in der Ukraine zeige, wie schwierig und wichtig es ist, alle militärischen Fähigkeiten zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zusammenzubringen.
Genau das ist bei dem Manöver Bastion Lion Anfang April geschehen. Bei der Übung ging es um Feuerunterstützung, Luftabwehr, medizinische Versorgung, Logistik und Technik. Außerdem standen auf dem Truppenübungsgelände Altmark Panzerhaubitzen bereit. Das Manöver Bastion Lion bot ein Umfeld für zahlreiche Experimente in der Praxis. So lernten die Soldaten nicht nur den Kampf mit und gegen Drohnen. Sie erprobten auch Verbesserungen in den Bereichen Führung und Logistik.
Schnelle Lösungen für operative Probleme
Außerdem wurde geübt, wie man den Feind am besten austrickst. Spezielle Innovationsteams halfen den Einheiten dabei. Sie suchten schnell nach Lösungen für operative Probleme. Die Einheiten setzten diese sofort in die Praxis um. Während des „Großkonflikts“ lag der Schwerpunkt nicht nur auf der militärischen Bereitschaft. Es ging auch um die Einstellung der Soldaten. „Die moderne Kriegsführung erfordert eine andere Art des Denkens und Handelns“, so ein Sprecher der Truppe. „Wir sind bereit, aber man ist nie fertig. Wir müssen immer noch besser werden.“