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Probelauf für eine bessere Verfügbarkeit von Antibiotika

Die Niederlande haben Anfang August ein zweijähriges Experiment in Angriff genommen, von dem Gesundheitsexperten sich erhoffen, antimikrobielle Medikamente wie Antibiotika besser verfügbar zu machen. Das Experiment hat zum Ziel, zwei Veränderungen zu Wege zu bringen: Da Patienten in den nächsten zwei Jahren keine Zuzahlungen für solche Medikamente leisten müssen, sollten diese Kosten kein Hindernis für die Einnahme der richtigen Medikamente darstellen. Außerdem müssen Hersteller keine Erstattungsgrenze mehr einhalten, was – so hofft die Regierung – zu einer besseren Verfügbarkeit dieser wichtigen Medikamente führt. Das meldet die niederländische Regierung auf ihrer Nachrichtenplattform. 

Verhinderung von Resistenzen

Es ist wichtig, Medikamente in ausreichendem Maße verfügbar zu halten, insbesondere wenn es sich um antimikrobielle Medikamente handelt. Wenn beispielsweise ein Patient die Behandlung wechseln muss oder eine nicht optimale Behandlung erfährt, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit, dass Mikroorganismen gegen solche Medikamente resistent werden. Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze werden dann unempfindlich gegenüber einer Behandlung. Ein Risiko für die Gesellschaft als ganze ist dann nicht auszuschließen.

Im Rahmen des Experiments werden insgesamt rund 400 Arzneimittel von den Erstattungsgrenzen des Systems ausgenommen. Das Erstattungssystem ist so ausgestaltet, dass Arzneimittel, die untereinander austauschbar sind, eine Erstattungsgrenze haben. Dies trägt dazu bei, Arzneimittel bezahlbar zu halten. Erstattungsgrenzen können jedoch auch Herausforderungen hinsichtlich der Verfügbarkeit mit sich bringen. Oder sie können dazu führen, dass Patienten, die aus medizinischen Gründen ein bestimmtes Arzneimittel benötigen, eine Zuzahlung leisten müssen.

Preisdruck entfällt

Da der Preisdruck durch die Erstattungsgrenzen für diese Arzneimittel wegfällt, ist zu erwarten, dass sich die Verfügbarkeit dieser Arzneimittel verbessert. Darüber hinaus sorgt die Aufhebung der Erstattungsgrenzen für diese Gruppe von Arzneimitteln dafür, dass Patienten, die diese Mittel benötigen, keine Zuzahlungen mehr für ihre Arzneimittel leisten müssen. Dadurch müssen sie nicht aus finanziellen Gründen auf ein für ihre Situation nicht optimales Arzneimittel umsteigen.