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Kultur soll keine Ländergrenzen kennen

Rund 90 deutsche und niederländische Kulturschaffende trafen sich diese Woche in Hengelo zum Symposium „Grenzüberschreitende Zukunftsvision Kultur 2015-2020“. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden die Ergebnisse einer gleichnamigen Studie vorgestellt, die im Auftrag von EUREGIO, Bezirksregierung Münster, Landkreis Osnabrück, Emsländische Landschaft e.V. und den Provinzen Gelderland und Overijssel erstellt wurde.

Die euregionale Studie „Grenzüberschreitende Zukunftsvision Kultur 2015-2020“ kommt zu dem Ergebnis, dass sich die kulturpolitischen Strategien und Grundsätze in Deutschland und den Niederlanden deutlich unterscheiden. Während die deutsche Seite an der bewährten Form der Kulturförderung festhält, findet in den Niederlanden eine Neuausrichtung der finanziellen Unterstützung von Kultur statt. Trotzdem gibt es programmatische Übereinstimmungen; dazu gehört die Pflege des regionalen kulturellen Erbes. Mögliche Themen für künftige deutsch-niederländische Kulturprojekte sind: Grenze, Identität, Sprache, Traditionen, kulturelle Eigenheiten, Tourismus, Städtepartnerschaften sowie Inklusion, demografischer Wandel und historische Themen. Die Ergebnisse der Studie stützen sich auf Interviews und schriftlichen Antworten von 46 deutschen und niederländischen Verantwortlichen aus Kulturinstitutionen, Verwaltung und Politik.

Bedarf an grenzüberschreitendem Austausch groß
Die drei Diskussionsrunden des Symposiums zeigten, dass der Bedarf sowie das Interesse an einem grenzüberschreitenden Austausch groß sind. Eine Plattform der Kulturschaffenden im EUREGIO-Gebiet könnte ein Instrument sein, die Kulturförderung des Nachbarlandes zu begreifen und Kontinuität zu schaffen, um auch strukturell zusammenzuarbeiten. Zudem waren sich die Teilnehmer darüber einig, dass auf den Erfahrungen, die zum Beispiel im Rahmen des INTERREG IV-A-Projekt „GrensWerte“ oder der deutsch-niederländischen Skulpturenroute „Kunstwegen“ entstanden sind, aufgebaut werden muss. Die Entwicklung von Rahmenprojekten, die die administrativen Lasten für Künstler herabsetzen, kann die Zusammenarbeit zusätzlich vereinfachen. „Wir können uns gut vorstellen, dass die EUREGIO 1- oder 2-mal pro Jahr zu einem Treffen für Kulturschaffende einlädt, in dem die Wünsche beiderseits der Grenze kommuniziert und Ideen entwickelt und ausgearbeitet werden können“, so Dr. Elisabeth Schwenzow, Geschäftsführerin der EUREGIO. Der Startschuss für die zukünftige grenzüberschreitende Zusammenarbeit sei mit diesem Symposium gefallen, so Schwenzow abschließend.

Sowohl das Symposium als auch die Studie wurden im Rahmen des INTERREG-Programms „Deutschland-Nederland“ mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) finanziell unterstützt.

Quelle: PM EUREGIO e.V.