Liebe und Krieg sind eng miteinander verbunden. Wenn der Tod zum Alltag gehört, sind das Leben und die Gefühle viel intensiver. Der Zweite Weltkrieg prägte das Liebesleben einer ganzen Generation. Im Freiheitsmuseum im niederländischen Grenzort Groesbeek vermittelt die Ausstellung Liebe in Kriegszeiten noch bis zum 30. März 2025 einen Eindruck davon, wie intensiv sich Schmetterlinge im Bauch in den 1940er Jahren angefühlt haben müssen. Sie ist manchmal traurig, manchmal tröstend, dabei immer herzerwärmend. Zudem lockt das Freiheitsmuseum in den Weihnachtsferien mit einigen besonderen Aktionen.
Die Ausstellung zeigt die intimsten Seiten des Krieges und wie es gelang, unter schwierigsten Umständen zueinander zu finden. Und wie Gefühle alle Hindernisse überwinden können! Was bedeuten schon die Kategorien Freund oder Feind, wenn es um die Liebe geht? Die Besucher können in eine Vielzahl persönlicher Schicksale eintauchen. Zum Beispiel in das eines Jungen, der seinen ersten Freund während der Zwangsarbeit in Deutschland kennenlernte. Oder mehr über ein frisch verheiratetes Paar erfahren, das Auschwitz überlebte − immer auf der Suche nach einem Zeichen dafür, dass der Partner noch am Leben ist.
Persönliche Perspektiven
Zudem wird über die Reisen unzähliger Kriegsbräute aus und in die Niederlande erzählt, über die zahlreichen Kinder, die von alliierten oder deutschen Soldaten gezeugt wurden, sowie über die Verfolgung von Homosexuellen und die bezahlte Liebe, die in den Kriegsjahren florierte. Hinter speziellen Vorhängen können Erwachsene sogar Geschichten über Sex im Krieg lesen und sich Vibratoren aus den 1940er Jahren ansehen. Generell tauchen Besucher im Rahmen der Ausstellung in die Atmosphäre einer typischen Straße der 1940er Jahre ein. Inklusive historisch eingerichteter Räume. Hinter der einen Tür verbirgt sich ein Wohnzimmer, während hinter der anderen entweder ein Versteck oder eine Kneipe zu finden ist, in der die Befreiung gefeiert wird. Das Freiheitsmuseum illustriert die leidenschaftlichen Geschichten von Liebe in Kriegszeiten dabei anhand einzigartiger Objekte wie Notenblättern, Tagebüchern, Liebesbriefen und Hochzeitskleidern. Sie fügen sich zu einer zu Herzen gehenden Ausstellung zusammen. Noch nie gesehenes Material, das den Puls höherschlagen lässt. Die Ausstellung bietet allen Altersgruppen ein spannendes Erlebnis.
Sonderaktionen in den Weihnachtsferien
Am 23. und 30. Dezember 2024 sind Familientage im Freiheitsmuseum. Familien mit Kindern dürfen sich dann über einen vergünstigten Eintrittspreis freuen! Kindertickets sind um zwei Euro ermäßigt. Ein Familienticket kostet an beiden Tagen für zwei Erwachsene und zwei Kinder im Alter von 7 bis 17 Jahren insgesamt nur 35 Euro. Kinder, die 6 Jahre alt oder jünger sind, sind sowieso immer kostenlos mit dabei. Kleine Besucher können an den Familientagen zudem auf eine interaktive Schnitzeljagd durch Museum gehen (ideal geeignet für Kinder zwischen 9 und 13 Jahren). An der Kasse gibt es den entsprechenden Flyer auch auf Deutsch. Es gilt einige spannende Aufträge zu erfüllen! Nach erfolgreicher Mission wartet im Museumscafé eine Belohnung. Die winkt am 24. Dezember und am 2. Januar dort auch für Ausflügler aller Altersklassen. Und zwar in Form eines kostenlosen warmen Getränkes und einem Plätzchen. Bedingung: Sie erscheinen im ihrem lustigsten, hässlichsten oder einfach nur schönsten Weihnachtspulli. Das Stichwort lautet jeweils Weihnachtspullover-Tag!
Freiheitsmuseum Groesbeek
Das Freiheitsmuseum liegt in der wunderschönen Hügellandschaft Groesbeeks, nahe Nijmegen. Zur deutschen Grenze sind es nur rund fünf Kilometer. Die Architektur des Museums ist einem Fallschirm nachempfunden und macht es zum weithin sichtbaren Hingucker. Der Bezug ist deutlich − in diesem Gebiet tobten während des Zweiten Weltkrieges die bedeutendsten Auseinandersetzungen an der Westfront, die Operationen „Market Garden“ sowie „Veritable“ (Schlacht im Reichswald).
Mit seinem besonderen Konzept unterstreicht das Freiheitsmuseum die zeitlose Wichtigkeit von Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit – in drei Sprachen, auf Deutsch, Englisch und Niederländisch. Die beeindruckende Darstellung persönlicher Schicksale aus den dunkelsten Kapiteln der Geschichte geht unter die Haut. Verschiedene Perspektiven und der konsequent interaktive Ansatz laden Groß und Klein zum kritischen Nachdenken über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ein. Das Credo lautet: Es gibt nie nur eine Geschichte!
Weitere Informationen: www.freiheitsmuseum.com