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Best-Practice: Niederländisches Textilunternehmen als Impulsgeber für den deutschen Markt

Die Fachmesse A+A in Düsseldorf erlebte in diesem Jahr eine Premiere: Zum ersten Mal in der Geschichte der Veranstaltung, die sich auf persönlichen Schutz, betriebliche Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit bezieht, waren die Nichtregierungsorganisation „Eine Welt Netz NRW“ e.V. und die „Servicestelle Kommunen in der Einen Welt“ der Engagement Global gGmbH mit einem gemeinsamen Stand vor Ort. Und zwar um zusammen auf das Thema nachhaltige Arbeitskleidung aufmerksam zu machen. Das Hauptaugenmerk lag dabei insbesondere auf der sozial gerechten Beschaffung durch Kommunen.

Angela Schmitz, Projetleiterin „sozial gerechte öffentliche Vergabe“ beim „Eine Welt Netz NRW“ e.V. und Initiatorin des Messeauftritts lobte das Engagement des niederländischen Herstellers Koninklijke Van Puijenbroek Textiel, der mit seiner Marke HaVeP auch für Deutschland ein Vorreiter sei: „Wir brauchen natürlich Unternehmen wie Van Puijenbroek, die mit ihrer nachhaltigen Produktionsweise wirklich vorbildlich handeln und für die Herstellerseite eine Vorbildfunktion haben. Und der öffentlichen Beschaffung signalisieren, dass es eben Unternehmen gibt, die verantwortungsbewusste Produkte auf dem Markt anbieten.“ Noch gebe es einigen Nachholbedarf. Häufig sei der Preis bei der Beschaffung das ausschlaggebende Kriterium. Ein Punkt, an dem Jennifer Gossmann, bei Van Puijenbroek für das internationale Marketing verantwortlich, einhakt: „Uns ist wichtig zu betonen, dass nachhaltige Beschaffung nicht automatisch teurer ist. Es gibt häufig gar keinen Preisunterschied zu konventioneller Ware!“

Michael Marwede, Projektleiter Servicestelle Kommunen in der Einen Welt bei der Engagement Global gGmbH.
Michael Marwede, Projektleiter Servicestelle Kommunen in der Einen Welt bei der Engagement Global gGmbH.

Eine Botschaft, die auf dem deutschen Markt noch stärker als bisher wahrgenommen werden muss. Schmitz: „Das wird noch ein längerer Prozess, aber es gibt schon einige Beispiele, die Hoffnung machen.“ Zeit, die sich das niederländische Traditionsunternehmen nimmt. „Wir handeln aus Überzeugung nachhaltig. Bei uns ist das Thema schon seit vielen Jahren auf der Agenda. Wir sind zum Beispiel bereits seit 2004 Mitglied der Fair Wear Foundation. Die Nachfrage wird mittel- und langfristig mit Sicherheit auch in Deutschland weiter anziehen“, unterstreicht Anna van Puijenbroek, Kaufmännische Geschäftsführerin bei Koninklijke Van Puijenbroek Textiel. Davon ist auch Michael Marwede, Projektleiter der „Servicestelle Kommunen in der Einen Welt“/Engagement Global, überzeugt: „Ich sehe die Niederlande als Triebfeder für unser gemeinsames Thema. Einige grenznahe deutsche Kommunen nehmen die Impulse aus dem Nachbarland auf.“ Positiv seien Multi-Stakeholder-Vereinbarungen, bei denen alle Beteiligten an einem Strang ziehen. „Verantwortlichkeiten sollten aber möglichst konzentriert werden. Im Stadtstaat Bremen funktioniert das beispielsweise im Bereich Beschaffung zentralisiert sehr gut“, so Marwede.