Die Zukunft nimmt Gestalt an: Auf dem Brainport Industries Campus im niederländischen Eindhoven versammeln sich die innovativsten und erfolgreichsten Unternehmen und Institute aus der Hightech-Zulieferindustrie in der Brainport Region unter einem Dach. „Mit den besten Mitteln und Köpfen realisieren wir hier gemeinsam eine Fabrik der Zukunft. Ein Magnet für Kunden, Talente und Innovationen“, erklärt Erik Vermeulen, Innovations- und Business-Development Manager. „Der Boden ist bereitet, zum Jahresanfang 2018 wollen wir den Betrieb aufnehmen“, ergänzt John Blankendaal, Geschäftsführer des Zuliefernetzwerks Brainport Industries. Am Niederlande-Pavillon auf der Hannover Messe wird das Konzept des Brainport Industries Campus vorgestellt.
Führende Forschungseinrichtungen und renommierte Unternehmen werden auf dem Brainport Industries Campus zusammenarbeiten, um Ideen zu verwirklichen und Business Cases zu entwickeln. Die ersten Unternehmen ziehen bereits Ende 2017 auf den Campus um. Sie spiegeln die Hightech- Zuliefererkette wider und sind Spezialisten auf dem Gebiet von Produktion, Logistik und Technik. Aber auch Bildungsinstitute, Start-ups und mehrere produktionsunterstützende Firmen werden sich auf dem innovativen Campus ansiedeln.
Leistung steigern
Gemeinsam verfolgen die Verantwortlichen fünf wesentliche Ziele, die als „the BIC way“ betitelt werden und verdeutlichen, dass es sich um ein gemeinschaftliches Projekt handelt. „Indem alle an einem physischen Ort ansässig sind, möchten wir gemeinsam die Leistung der Unternehmen und Lieferketten verbessern“, so Vermeulen. Als zweiten Punkt nennt er die gesellschaftliche Verantwortung, die alle Beteiligten gemeinsam übernehmen. Der Campus solle unter anderem Talente anlocken, fördern und in der Region halten. Des Weiteren sollen Produktinnovationen implementiert und der Mehrwert für potenzielle Kunden vergrößert werden.
Darüber hinaus sollen die Kräfte auf den Gebieten von Marketing und Business Development gebündelt werden, um so die Sichtbarkeit zu erhöhen. „Wir wollen als Weltmarke kommunizieren, dabei aber unsere eigene Identität nicht verlieren“, so Vermeulen.
Flexible Produktion
Um die gesteckten Ziele auch wirklich erreichen zu können, plant der Brainport Industries Campus unter anderem eine Fabrik der Zukunft. Es handelt sich dabei um eine große Produktionsumgebung, die rund um die Uhr zugänglich ist. Sie unterscheidet sich laut Vermeulen durch folgende Merkmale von anderen Initiativen: Die Produktionshallen seien in einem intelligenten Gebäude mit einer großen modularen Anpassungsfähigkeit bereit für die Zukunft. Es gäbe eine geteilte Produktionsausstattung, um gemeinsam die Produktivität steigern zu können.
Intelligente Logistik, die ebenfalls gemeinsam genutzt wird, sorge für bessere operationelle Leistungen der Unternehmen. Außerdem liefere die digitale Fabrik Informationen über Produkte und Prozesse in Echtzeit. „Besonders wichtig ist uns die flexible Einteilung. Dadurch können wir die Fertigungskapazität bei Bedarf kurzerhand steigern oder wieder reduzieren“, verdeutlicht Blankendaal.
Hintergrund
Das Konzept für den Brainport Industries Campus ist bereits vor fünf Jahren in der Industrie selbst entstanden und wurde von Mitgliedern der Brainport Industries umgesetzt. Für den Campus verantwortlich sind folgende Parteien: SDK Immobilien, Brainport Industries, Provinz Noord-Brabant, BOM (Entwicklungsgesellschaft Brabant) und die Stadt Eindhoven. Aktuell befindet sich der Campus noch in der Bauphase. Er soll auf einer Gesamtfläche von 200 Hektar entstehen, wovon ein Drittel mit fünf großen Clustern bebaut wird. Die direkte Umgebung bildet eine Einheit mit dem grünen und waldreichen Gebiet des neu angelegten Stadtparks Brainport Park. Noch in diesem Jahr sollen die ersten Bereiche errichtet werden – und zwar mit einer Bodenfläche von 61.000m². Insgesamt werde die Fläche dieses ersten Gebäudes anschließend ungefähr 100.000m² betragen.