Erste INTERREG V A-Projekte in der EUREGIO genehmigt

Gabi Schoenemann / pixelio.de

Der INTERREG-Lenkungsausschuss für das EUREGIO-Gebiet hat die ersten grenzüberschreitenden Projekte der neuen Förderperiode 2014-2020 genehmigt. Durch die sieben neuen Vorhaben fließen in den kommenden Jahren rund 13,6 Millionen Euro in Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Öffentliche Sicherheit, Verkehr und Tourismus der deutsch-niederländischen Grenzregion. Knapp die Hälfte der Mittel stellt die Europäische Union aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung.

Mit Investitionen von über 4,8 Millionen Euro erhält die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Tourismusorganisationen im EUREGIO-Raum einen starken Impuls. Durch das Projekt „Grenzenlose Touristische Innovation“ wollen die Partner kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) dabei fördern, ihr Know-how über den deutschen beziehungsweise niederländischen Tourismusmarkt zu erweitern und neue touristische Angebote zu entwickeln. Geplant sind der Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer sowie Exkursionen und passgenaue Schulungen. Auch individuelle Investitionen von KMU in den Nachbarmarkt und in grenzüberschreitende Angebote für Touristen sollen stimuliert werden.

Klimaschutz
Fast 4,7 Millionen Euro werden für zwei Technologieprojekte aufgewendet, die helfen sollen, den Ausstoß von klimaschädlichem CO2 zu verringern. An beiden Projekten sind die Fachhochschule Münster und die Saxion Hogeschool Enschede beteiligt. Zum einen sollen im Rahmen des Projektes „Wärme in der EUREGIO“ die Grundlagen für eine umweltschonende und sichere Wärmeversorgung in der EUREGIO geschaffen werden. Dazu wollen die beiden Hochschulen mit fünf weiteren deutschen und niederländischen Partnern die Bedingungen für den Betrieb von regionalen Nahwärmenetzen untersuchen. In einem weiteren Schritt sollen Konzepte für intelligente Wärmenetze, sogenannte „smart heat grids“, entwickelt werden. Zum anderen wollen die Hochschulen in dem Projekt „Grünes Gold“ gemeinsam mit regionalen KMU untersuchen, wie aus minderwertiger Biomasse wie Vergärungsresten und Abfällen aus der Land- und Forstwirtschaft wertvolle Rohstoffe gewonnen werden können.

Fachkräftemangel
Der INTERREG-Lenkungsausschuss gab zudem grünes Licht für das Projekt „UNLOCK“, das die grenzüberschreitende Erschließung des Fachkräftepotenzials für kleine und mittelständische Unternehmen zum Ziel hat. Mit rund 2,2 Millionen Euro sollen unter anderem die Zusammenarbeit der Vermittlungsinstanzen von beiden Seiten der Grenze verbessert werden und KMU Unterstützung bei der Einstellung von Arbeitnehmern aus dem Nachbarland erhalten. Auch die Beratung von Grenzpendlern wird gefördert.

Öffentliche Sicherheit und Verkehr
Zudem hat der INTERREG-Lenkungsausschuss den Ausbau des Grenzüberschreitenden Polizeiteams sowie die Verbesserung der Notfallversorgung und die Erweiterung der Bürgerbusverbindung Denekamp-Nordhorn genehmigt. Im Rahmen des Projektes „GPT 2015+“ fließt bis 2019 rund eine Million Euro in die Zusammenarbeit der beteiligten deutschen und niederländischen Polizeidienste. Für das Gesundheitsprojekt „PREpare“ (Pilot Region for Cross-border Emergency Care and Crisis Preparedness in the EUREGIO) sind Investitionen von rund 800.000 Euro vorgesehen, für den „Bürgerbus Denekamp-Nordhorn“ rund 140.000 Euro.

INTERREG-Förderung
Die sieben Projekte erhalten im Rahmen des INTERREG-Programms ‚Deutschland-Nederland’ zusammen rund 6,6 Millionen Euro an EFRE-Mitteln. Neben der Europäischen Union beteiligen sich auch die nationalen INTERREG-Partner und die regionalen Projektträger an der Finanzierung der Vorhaben. Die Wirtschaftsministerien der Niederlande und des Landes Nordrhein-Westfalen, die niedersächsische Staatskanzlei, die Provinzen Gelderland und Overijssel und das nationale niederländische Polizeikorps stellen zusammen rund 3,5 Millionen Euro bereit. Weitere 3,5 Millionen Euro stammen aus der Region.

X