EuregioLaw offiziell gestartet: Boxenstopp fürs Niederlandegeschäft

Vielfach sind juristische, steuerliche und notarielle Angelegenheiten im Alltag mit vielen Fragezeichen und deren Beantwortung mit viel Aufwand verbunden. Noch unübersichtlicher und komplizierter wird es, sobald sie grenzüberschreitend aktiv sind – beispielsweise in den Niederlanden. Um alle rechtlichen und steuerlichen Fragen mit Bezug auf das Nachbarland möglichst schnell und fundiert zu lösen, wurde das europäisch geförderte INTERREG V A-Projekt EuregioLaw ins Leben gerufen, das zukünftig zentrale Anlaufstelle für solche D-NL und NL-D Fragestellungen sein soll. Am Donnerstag, 23. Juni, erfolgte in Venlo im Rahmen des Sommerfestes des Businessclubs Maas Rhein der Startschuss des Projekts. Der Slogan „Service ohne Grenzen“ ist dabei Programm.

Der BCMR-Vorsitzende Lei Heldens bei der Eröffnung des Sommerfestes.
Der BCMR-Vorsitzende Lei Heldens bei der Eröffnung des Sommerfestes.

In der deutsch-niederländischen Grenzregion floriert der Handel zwischen beiden Ländern seit jeher. Eine unterschiedliche Gesetzgebung und verschiedene Steuersysteme machen es Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und auch Privatpersonen, die im Nachbarland arbeiten, aber nicht immer einfach. „Unternehmen haben Bedarf an schnellen und deutlichen Antworten auf komplexe Fragen. Es ist eine Herausforderung, diesen Service − über die Landesgrenzen hinweg − konsequent anzubieten. Viele verschiedene Ansprechpartner und Dienstleister auf beiden Seiten der Grenze führen häufig zu Verzögerungen. Um dies zu ändern, haben wir diese deutsch-niederländische Plattform ins Leben gerufen“, erklären Martijn Brands und Remie Huijs von der Anwaltskanzlei Vlaminckx Advocaten aus Venlo.

Boxenstopp“

Karsta Dietert mit Evert Wendelaar Bonga.
Karsta Dietert mit Evert Wendelaar Bonga.

Karsta Dietert von der Sozietät Ziegler, Peters & Partner Partnerschaftsgesellschaft aus Kleve ergänzt: Man kann es mit einem Boxenstopp in der Formel 1 vergleichen. Wer zu EuregioLaw kommt, kann juristische, steuerliche und notarielle Hilfe aus einer Hand bekommen. Im Netzwerk gibt es immer den jeweils passenden Experten. Probleme werden im perfekten Zusammenspiel gelöst. Dabei gibt es keine deutsche oder niederländische Lösung, sondern eine individuelle grenzüberschreitende Lösung.” Neben den beiden Unternehmen ist das Notariaat Gennep weiterer Projektpartner. EuregioLaw wurde als Europäische Wirtschaftliche Interessenvereinigung (EWIV bzw. niederländisch: EESV) gegründet und versteht sich als offenes Expertennetzwerk.

Publikum während der Präsentation von EuregioLaw.
Publikum während der Präsentation von EuregioLaw.

Mit Rat und Tat zur Seite
EuregioLaw möchte nicht nur Unternehmen, Behörden und Privatpersonen, die schon grenzüberschreitend aktiv sind, Arbeit ersparen, sondern auch die Menschen animieren, die bisher den Schritt über die Grenze aufgrund (vermeintlicher) Hürden gescheut haben. „Wir stehen jedem, der im anderen Land aktiv werden möchte, mit Rat und Tat zur Seite und haben den Vorteil, dass die Ansprechpartner beide Sprachen sprechen und somit auch diese Barriere wegfällt“, so Evert Wendelaar Bonga vom Notariaat Gennep.

Viele Informationen zu juristischen Themen wie Arbeits- und Unternehmensrecht, steuerlichen Themen wie Unternehmensgründung und Unternehmensnachfolge, Tipps zu notariellen Angelegenheiten und zum grenzüberschreitenden Arbeiten finden sich auf der Projektwebsite unter www.euregiolaw.eu.

Festliches Ambiente in Venlo.
Festliches Ambiente in Venlo.

Über EuregioLaw
Das Projekt EuregioLaw ist eine Initiative der Vlaminckx Advocaten aus Venlo, der Ziegler, Peters & Partner Partnerschaftsgesellschaft aus Kleve und des Notariaat Gennep. Es wird in der europäischen Rechtsform einer Europäisch Wirtschaftlichen Interessenvereinigung (EWIV) errichtet. Dabei soll die EWIV selbst keine Gewinne erzielen, sondern die Interessen im grenzüberschreitenden Markt fördern. Es wird im Rahmen des INTERREG-V A Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und durch die Europäische Union und die euregio rhein maas nord cofinanziert. Dabei handelt es sich um eine Anlauffinanzierung für die ersten zwölf Monate. Martijn Brands: „EuregioLaw ist eine Initiative aus dem Markt heraus. Unser gemeinsames Ziel ist es, das Projekt nach dem ersten Jahr ohne weitere Fördergelder fortzuführen. Die Plattform verfügt von Beginn über ein solides Fundament. Wir erwarten, dass die Grenzregion langfristig von ihr profitieren kann und wird.“

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