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Hollands Großstädte wollen bis 2030 emissionsfrei sein

Eine emissionsfreie Innenstadt, keine Abgase mehr von Lkw oder Transportern in den Straßen der Großstadt: Das ist das ultimative Ziel von Null-Emissions-Zonen, die mehrere Großstädte in den Niederlanden derzeit mit Nachdruck anstreben. Städte wie Utrecht, Eindhoven oder Amsterdam wollen Verbrenner aus dem Stadtbild verbannen, und das, wenn’s irgendwie geht, bis 2030. Dabei sind derzeit nur etwa 14 Prozent aller Autos in den Niederlanden elektrisch angetrieben oder hybrid unterwegs. Die Stadtverwaltungen genannter Städte indes wollen mit Hilfe dieser Maßnahme die Luftqualität unbedingt zügig verbessern. Auch wenn sich Widerstand regt von Seiten der rechtsgerichteten Regierung in Den Haag, von Unternehmern und Branchenverbänden. Das meldet die Rheinische Post.

Grünes Licht nur für Elektrofahrzeuge

Null-Emissions-Zonen sind städtische Bereiche, in die Autofahrer nur hineinfahren dürfen, wenn Ihr Lieferwagen oder Lkw keine Schadstoffe ausstößt. Das bedeutet, dass Sie mit einem mit Diesel, Benzin oder Flüssiggas betriebenen Lieferwagen oder Lkw nicht in diese Zonen einfahren können. Elektrofahrzeuge und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge dürfen die Zonen immer befahren. Die emissionsfreien Zonen sollen die Feinstaub- und CO2-Emissionen verringern. Die Regeln sind Teil eines größeren Plans: des Klimaabkommens.

Eindhoven und Amsterdam peilen für das Ziel einer emissionsfreien Stadt das Jahr 2030 an. Und die Utrechter Stadtverwaltung hält die Einführung einer Null-Emissions-Zone auch für Pkw für die „wirksamste Maßnahme zur Verbesserung der Luftqualität in der Stadt“. In Eindhoven sollen ab 2030 keine mit Diesel oder Benzin angetriebenen Fahrzeuge mehr innerhalb des Rings fahren. Die Stadtverwaltung möchte diese Maßnahme bis 2038 flächendeckend für die ganze Stadt umsetzen. Amsterdam plant ab 2030 die gesamte Mobilität in der Stadt emissionsfrei gemacht zu haben, was auch den Pkw-Verkehr einschließt.

Konflikt mit der Regierung

Probleme, das Vorhaben umzusetzen, macht voraussichtlich die Regierung in Den Haag. Schließlich bedarf es, um Verbrenner aus der Stadt verbannen zu können, einer Gesetzesänderung. Und das Verkehrsministerium hat bereits signalisiert, dagegen zu halten. Ärger gibt es bereits, weil 14 Städte in den Niederlanden zum Jahreswechsel Null-Emissions-Zonen einführen, um Transporter und Lastwagen, die mit Benzin oder Diesel angetrieben werden, aus gewissen Stadtteilen zu verbannen. Darunter sind Nimwegen, Amsterdam, Maastricht, Gouda, Rotterdam und Zwolle. Weitere 15 Städte und Gemeinden haben vergleichbare Pläne, aber sie starten noch nicht in diesem Jahr.

Druck aus den Kommunen

Die Regierung hat die Stadtverwaltungen gebeten, im Jahr 2025 noch keine Bußgelder zu verhängen, damit Unternehmer etwas mehr Zeit haben, um sich auf die Neuregelungen ein- und auf elektrische Fahrzeuge umzustellen. Bislang zeigten sich die Verantwortlichen in den Rathäusern aber wenig kompromissbereit. Die Regierung hatte die Einführung der Klimazonen eigentlich herauszögern wollen, sodass Innenstädte für Lieferanten und Unternehmer erreichbar bleiben. Doch der Druck der Kommunen war offenbar zu groß.