Immobilienpreise in den Niederlanden sinken

Immobilienpreise in den Niederlanden sinken

Seit Jahren explodieren in den Niederlanden die Immobilienpreise. Gerade in den Ballungsräumen wurde dadurch das Wohnen für viele Menschen unbezahlbar. Nun ist zum ersten Mal seit fast zehn Jahren ein gegenläufiger Trend erkennbar. Und das nicht nur in den ländlichen Gebieten, sondern in allen Provinzen. Passend dazu ist auch die Zahl der Immobilientransaktionen gesunken, wie das niederländische Statistikamt CBS meldet.

Eine hohe Nachfrage bei knappem Angebot, ein Bevölkerungswachstum sowie niedrigen Zinsen haben gemeinsam mit der hohen Inflation seit Beginn des Ukraine-Kriegs dafür gesorgt, dass die Immobilienpreise in den Niederlanden in den vergangenen Jahren gestiegen sind. Für viele Menschen hat das den Erwerb der eigenen vier Wände schwieriger gemacht und in der Gesellschaft zu einer Diskussion über bezahlbaren Wohnraum geführt. Nun ist der Trend erstmals rückläufig.

Im zweiten Quartal 2023 waren die Preise für Bestandsimmobilien in allen Provinzen niedriger als ein Jahr zuvor. Damit ist der Trend von steigenden Immobilienpreisen zum ersten Mal seit neun Jahren gestoppt und sogar rückläufig. Zudem gibt es in fast allen Provinzen weniger Immobilientransaktionen. Die Zahlen, die vom niederländischen Statistikamt CBS veröffentlich wurden, gelten nicht nur für Häuser, sondern für alle Immobilienarten.

Niederländische Bestandshäuser waren im zweiten Quartal dieses Jahres 5,2 Prozent billiger als im gleichen Quartal des Jahres 2022. Im Vergleich zum ersten Quartal 2023 fielen die Preise ebenfalls um 1,9 Prozent.

Der Trend gilt für alle Provinzen. Mit 8,7 Prozent war der Rückgang in Utrecht am größten, mit 2,7 Prozent in Zeeland am geringsten. Auch im Vergleich zum Vorquartal fielen in allen Provinzen die Immobilienpreise.

Weniger Häuserkäufe in fast allen Provinzen

Die Zahl der Bestandsimmobilien, die im zweiten Quartal 2023 in den Niederlanden den Besitzer wechselten, lag bei 44.500 und damit um 6,1 Prozent niedriger als im Vorjahr. Mit einer Ausnahme waren die Verkäufe in allen Provinzen rückläufig: Lediglich in Drenthe gab es im Vergleich zum Vorjahresquartal einen Anstieg um 0,6 Prozent. In den anderen elf Provinzen war der Trend rückläufig. Limburg verzeichnete gar ein Minus von 16,1 Prozent.

Großer Rückgang in Utrecht

Die Preise für Bestandsimmobilien waren auch in den vier größten Städten der Niederlande niedriger als im gleichen Quartal 2022. Utrecht verzeichnete mit 12,3 Prozent den größten Rückgang. Nur in Rotterdam war das Minus mit 4,8 Prozent geringer als im niederländischen Durchschnitt. Darüber hinaus vielen die Preise in allen vier Großstädten, also in Amsterdam, Rotterdam, Den Haag und Utrecht, im Vergleich zum ersten Quartal 2023.

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