Nach mehr als achtzig Jahren werden HEMA-Rauchwürste bald nicht mehr in der legendären Fabrik in Oss hergestellt. Ab dem kommenden Herbst werden die Würste anderswo hergestellt. Die Einzelhandelskette hat sich mit dem Eigentümer der Fabrik nicht einigen können. Die geräucherten Würste von HEMA werden demnächst von einem anderen Lieferanten hergestellt, bestätigte ein Sprecher der Handelskette nach einem Bericht auf der Online-Newsplattform nu.nl. Von wem und woher die Würste demnächst kommen werden, verrät das Unternehmen laut nu.nl nicht. HEMA sagt auch nichts über den Grund für die Trennung. „Es handelt sich um eine geschäftliche Angelegenheit zwischen zwei Parteien, die wir inhaltlich nicht weiter erörtern werden.“
Rauchwurst-Hauptstadt
Oss, eine Kleinstadt in der Provinz Nordbrabant, ist die Rauchwursthauptstadt der Niederlande. In der Fabrik der Zwanenberg Food Group werden unter anderem Unox-Würste produziert. Etwa dreihundert Mitarbeiter stellen dort eine Menge geräucherter Würste her, darunter zehn Millionen Würste pro Jahr für HEMA. Auch die Suppenbällchen von Bertolli und die Unilever-Erzeugnisse von Unox und Knorr kommen aus dieser Fabrik. Nach Angaben der Einzelhandelskette werde die geräucherte Wurst jedoch denselben Geschmack und dieselbe Qualität behalten, der Umzug werde sich zudem nicht auf den Preis auswirken.
Verbot von Raucharomen
Im April dieses Jahres geriet die Herstellung von geräucherter Wurst unter Druck. Einige Räucherwursthersteller kochen die Wurst, anstatt sie zu räuchern. Aber dann fügen sie Raucharomen hinzu, um den charakteristischen Geruch und Geschmack zu erzielen. Die Europäische Union will jedoch die Verwendung einiger der untersuchten Aromen verbieten, da sie schädlich sein könnten.
Unox und die Zwanenberg Food Group erklärten bereits vor dieser Entscheidung, dass sie im Falle eines Verbots nach Alternativen für diese Aromen suchen würden. Die Rauchwürste von HEMA werden auf traditionelle Weise geräuchert und enthalten daher diese schädlichen Aromastoffe nicht.