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Niederländische Pflegekräfte: Ein Drittel der Arbeitszeit für Verwaltung

Die Regierungen von EU-Europa reden unentwegt von Bürokratieabbau, um international mithalten zu können. Die Stichworte heißen Digitalisierung und Vereinfachung vieler Regeln. Die Fortschritte sind da, wie es scheint, eher bescheiden. Im niederländischen Gesundheitswesen etwa macht sich die Fehlentwicklung deutlich bemerkbar. Dort verbringen Pflegekräfte durchschnittlich 31 Prozent ihrer Arbeitszeit mit Verwaltungsaufgaben wie Protokollerstellung und Registrierung. Der Verwaltungsaufwand ist in der Jugendhilfe am größten. Das berichtet die niederländische Statistikbehörde CBS.

Hoher Verwaltungsaufwand

Die Zeit, die Arbeitnehmer für Verwaltungsaufgaben aufwenden, hat sich nach aktuellen Erhebungen des CBS in den letzten fünf Jahren kaum verändert. Etwa 1,5 Millionen Menschen sind in den Niederlanden im Gesundheitswesen beschäftigt. Von allen Beschäftigten arbeiten etwa 78 Prozent in der Pflege oder in der Betreuung oder Begleitung von Patienten und Klienten. Mehr als 44 Prozent der Beschäftigten in solchen Berufen geben an, dass sie eine hohe oder sehr hohe Arbeitsbelastung empfinden. Bei Beschäftigten, die überdurchschnittlich viel Zeit für Verwaltungsaufgaben aufwenden, sind es 50 Prozent.

Bei Arbeitnehmern in nicht patienten- bzw. klientenbezogenen Berufen liegt der Prozentsatz derjenigen, die eine hohe oder sehr hohe Arbeitsbelastung empfinden, bei 30 Prozent. Bei denjenigen, die überdurchschnittlich viel Zeit für Verwaltungsaufgaben aufwenden, sind es 34 Prozent.

Hohe Arbeitsbelastung

Die Gewerkschaft CNV reagiert enttäuscht auf die Schlussfolgerung, dass sich der Verwaltungsaufwand im Gesundheitswesen in den letzten fünf Jahren kaum verringert hat. Es sei, so ein Gewerkschaftssprecher, geradezu besorgniserregend, dass Fachkräfte im Gesundheitswesen immer noch fast ein Drittel ihrer Zeit mit Verwaltungsaufgaben verbringen. Dies führe generell zu einer unnötig hohen Arbeitsbelastung.