Niederlande bekommen Zentrum für Lebensmittelinnovation

Niederlande bekommen Zentrum für Lebensmittelinnovation

Die Niederlande sollen mit dem Global Coordinating Secretariat (GCS) in Wageningen das Zentrum für globale Lebensmittelinnovation bilden. Das gab der niederländische Premierminister Rutte im Rahmen eines digitalen Treffens des Weltwirtschaftsforums (WEF) bekannt. Das GCS ist Teil der Food System Initiative des WEF, die Innovationen und neue Technologien in der Lebensmittelkette antreibt, die zur globalen Ernährungssicherheit beitragen. Das GCS steuert von den Niederlanden aus die weitere Entwicklung der weltweiten regionalen Food Innovation Hubs, einschließlich des europäischen Hubs im Foodvalley Wageningen.

Fast zwei Milliarden Menschen weltweit haben keinen Zugang zu ausreichender, nahrhafter und sicherer Nahrung. 690 Millionen Menschen müssen hungern oder leiden unter einem Mangel an guter Nahrung. Das erwartete Wachstum der Weltbevölkerung und die Folgen der Klimakrise erhöhen die Dringlichkeit dieser Ernährungsunsicherheit nur noch. Aus Sicht der niederländischen Regierung müssen daher mehr und intelligentere Lebensmittel produziert werden als je zuvor.

„Der niederländische Agrar-, Gartenbau- und Pflanzenzuchtsektor ist weltweit führend, wenn es um Wissen und Techniken für die nachhaltige Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln geht“, erklärt die niederländische Ministerin für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität, Carola Schouten. „Dieses Wissen und die Innovation finden bereits weltweit Anwendung. Zu denken wäre hier zum Beispiel an Simon Groots Firma East-West Seed, die Millionen von Kleinbauern mit gutem Saatgut versorgt. Mit Foodvalley als europäischem Food Hub im WEF und dem Global Coordinating Secretariat in den Niederlanden können wir dieses Wissen und diese Expertise noch viel besser mit der Welt teilen.“

Auch der niederländische Minister für Wirtschaft und Klimawandel, Bas van ‚t Wout, zeigt sich hoffnungsfroh angesichts der jüngsten Entwicklungen: „Die niederländische Wirtschaft ist eine der innovativsten der Welt. Mit dem Einzug des Global Coordinating Secretariat können wir unsere Innovationskraft noch besser nutzen, um zur Ernährungssicherheit in der Welt beizutragen.“ Mit einer starken Kombination aus Unternehmen und Wissensinstitutionen in den Bereichen Agrar- und Gartenbau, Pflanzenzüchtung, Hightech und IKT erfülle man alle Voraussetzungen, um eine führende Rolle zu spielen und den notwendigen Wandel im Lebensmittelsystem auf den Weg zu bringen.

Food Innovation Hubs

Laut der niederländischen Regierung bedarf es global skalierbarer Innovationen, die den regionalen Bedingungen angepasst sind, um die Art und Weise, wie wir Lebensmittel produzieren und konsumieren, zu verändern. Die regionalen Food Hubs spielen in diesem Prozess demnach eine entscheidende Rolle, indem sie Landwirte, Unternehmen, Wissenschaftler und andere Beteiligte der Lebensmittelkette zusammenbringen, um Innovationen sowie Geschäfts- und Ertragsmodelle zu entwickeln, die zu einem nachhaltigen und zukunftsbeständigen Lebensmittelsystem beitragen. Hubs wurden in Asien, Afrika sowie Mittel- und Südamerika eingerichtet. Im November letzten Jahres ist Foodvalley zum europäischen Food Hub ernannt worden.

Global Coordinating Secretariat

Die Regierung und die Entwicklungsagentur Oost NL (im Auftrag der Provinzen Gelderland und Overijssel) unterstützen das GCS finanziell sowie durch die Bildung eines kleinen Kernteams. Das GCS soll die regionalen Hubs bei der Skalierung unterstützen, neue regionale Hubs fördern und an globalen Partnerschaften für Innovationen arbeiten. Gemeinsam sollen sie dafür sorgen, dass Wissen und Innovationen für ein gesundes und nachhaltiges Lebensmittelsystem weltweit besser verbreitet werden.

 

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