Sämtliche monatlichen Fixkosten am gleichen Tag bezahlen zu können oder abbuchen zu lassen, halten in den Niederländen viele gesellschaftlichen Organisationen für eine gute und durchaus praktikable Idee. Und sind sich einig darin, dass es sich lohnen könnte, eine Umsetzung zu prüfen. Vorgestellt wurde die Idee jüngst vom Finanzberatungsinstitut Nibud. Der Plan, Miete, Telefonrechnung, Krankenversicherung und weitere Posten alle an einem einzigen Tag zu bezahlen, biete Vorteile, sei aber nach Meinung einiger nicht sofort umsetzbar, heißt es in einem Bericht der NOS.
Fester Termin bürgt für Transparenz
Momentan legen zum Beispiel Krankenversicherer selbst fest, wann sie die Prämien abbuchen. Bei einigen Versicherern wie Achmea könne man einen Termin selbst bestimmen. Bei anderen Anbietern könne man zwischen mehreren Zahlungsterminen wählen, beispielsweise dem 1., 15. oder 24. des Monats. Wieder andere buchen den Betrag zu einem festen Zeitpunkt am Anfang oder Ende des Monats ab.
Einem Sprecher des Krankenversicherers VGZ zufolge trage ein fester Tag zu mehr Transparenz in der finanziellen Situation bei. Der Versicherer sei sich jedoch bewusst, dass diese Initiative „viel Aufwand“ bedeute. Es gebe viele Komponenten und Organisationen, die bei der Zahlung der Fixkosten eine Rolle spielen und sich alle einig sein müssen. Dazu müssten mehrere Dinge aufeinander abgestimmt werden, beispielsweise der Zeitpunkt, zu dem Menschen ihr Gehalt, ihre Sozialleistungen oder Zulagen erhalten. Derzeit erfolgen diese Zahlungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten.
Zahlungsrückstände verhindern
Erst wenn solche Dinge aufeinander abgestimmt sind, werde es beispielsweise für Wohnungsbaugesellschaften konkret. Denn da beträfe es mit der Mietzahlung einen großen Posten aus dem Budget. Schuldenberater sind der Auffassung, dass ein fester Zahlungstag für Struktur und Klarheit sorge in allem, was danach noch übrigbleibt. In der Praxis könnte dies eine Menge Zahlungsrückstände verhindern, so die einhellige Meinung. Einer Branchensprecherin zufolge falle es vielen Menschen schwer, mit wenig Geld über einen längeren Zeitraum auszukommen. „Im Allgemeinen sieht man, dass um den 6. oder 7. des Monats herum nicht mehr viel da ist. Dann müssen die Leute bis zum 20. des Monats überbrücken, erst dann kommen die staatlichen Zuschüsse herein“, so die Expertin. Es sei ausgesprochen schwierig, dieses Geld noch eine Woche lang für die Krankenversicherung beiseite zu legen.