Hightech beim Nachbarn

Die Präzisionsmesse „Precisiebeurs“ im niederländischen Veldhoven nahe Eindhoven zieht verstärkt auch Unternehmen aus Deutschland an. Bei der 18. Auflage der Messe war auch die Wirtschaftsförderung Mönchengladbach (WFMG) mit weiteren Partnern aus Nordrhein-Westfalen zum ersten Mal mit einem eigenen Stand vor Ort. Das Ziel: Eine gezielte Forcierung der Kontakte in die Hightech-Region Eindhoven.

Unternehmen wie ASML, Philips und VDL sind wichtige Bestandteile des innovativen Spitzenclusters, das sich in der Region Eindhoven gebildet hat – und international keinen Vergleich scheuen muss. Die Präzisionsmesse gibt ihrer technologischen Leistungsfähigkeit ein Gesicht. Sie bietet auch deutschen Unternehmen ein spannendes Umfeld und einen guten Einstieg in die entscheidenden Spitzentechnologie-Netzwerke im Benelux-Raum. 291 Aussteller aus allen Feldern der Präzisionstechnologie sind mögliche Kooperationspartner und potenzielle Kunden zugleich. Ein Messeschwerpunkt liegt im Bereich „Big Science“: Verantwortliche aus internationalen Großforschungsprojekten wie CERN berichteten auch in diesem Jahr über ihren spezifischen Beschaffungsbedarf, der Zulieferer mit besonderen Kompetenzen sowie optimal abgestimmte Lieferketten erfordert.  

„Matchmaker“ gefragt

USA, Südafrika, China – allesamt Ländernamen, die im deutschen Mittelstand im Zusammenhang mit Auslandsaktivitäten regelmäßig fallen. „Das Thema Niederlande wird dabei häufig vernachlässigt“, berichtet Rafael Lendzion von der WFMG. Für die Organisation ein wichtiger Grund, um über eine aktivere Teilnahme an der Präzisionsmesse Abhilfe zu schaffen. Lendzions Kollege Jan Herting betont: „Wir haben als Wirtschaftsförderung ein strategisches Interesse daran, diese spannende Messe in der Hightech-Region mehr Unternehmen zugänglich zu machen.“ Lendzion und Herting verstehen sich als „Matchmaker“ zwischen niederländischen und deutschen Unternehmern.

Engagement ausgebaut

Um diese Rolle noch besser ausfüllen zu können, wurde der eigene Auftritt schrittweise weiterentwickelt. Vom reinen Besuch der Präzisionsmesse in den Vorjahren hin zu einem eigenen Stand, mit Begleitung der Mönchengladbacher Unternehmen CDL-Präzisionstechnik GmbH & Co. KG und gbm − Gesellschaft für Bildanalyse und Messwerterfassung mbH. Frank Trepte, Vertriebsleiter bei gbm, unterstreicht die Notwendigkeit des Engagements: „Wir sitzen als Mönchengladbacher Unternehmen seit 1994 direkt an der niederländischen Grenze. Trotzdem schaut man oft nach Osten, nach Norden, nach Süden aber noch zu wenig nach Westen in die Niederlande.“ Zwar gebe es bereits Verbindungen, jedoch noch zu wenige Kunden. „Genau um dies zu ändern, sind wir hier“, so Trepte weiter.

Informationen zum Veranstalter

Veranstaltet wird die Präzisionsmesse vom Mikrocentrum in Eindhoven. Es wurde 1968 in Utrecht gegründet. Seit 1976 befindet es sich am Standort Eindhoven und unterstützt mit 47 festangestellten und rund 160 freien Mitarbeitern Hightech-Unternehmen durch die Schulung von Personal, Vermittlung von Wissen und Kontakten in die Industrie, zu staatlichen und halbstaatlichen Organisationen sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Zudem betreibt das Mikrocentrum die „Hightech-Plattform“, die es Unternehmen ermöglicht, ihr technisch-kommerzielles Netzwerk auszuweiten. Inzwischen nutzen es rund 600 Unternehmen. Jährlich werden neben der Präzisionsmesse acht weitere Fachmessen und rund 30 Thementage organisiert. Jährlich nehmen ca. 25.000 Personen an den Aktivitäten teil. Seit 2008 ist die Organisation ISO 9001 zertifiziert.

Weitere Informationen: www.mikrocentrum.nl/home-de