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Roboter soll Einwanderern in Deutschland und den Niederlanden helfen

Informatiker, Pädagogen und Sprachwissenschaftler in einem Konsortium aus fünf Universitäten und zwei Unternehmen kooperieren in einem Projekt, um ein System zu entwickeln, mit dem Einwandererkinder per Tablet und Roboter die Landessprache erlernen können. Universitäten aus Deutschland und den Niederlanden sind Teil des Konsortiums.

Für das Projekt kooperieren die Universität Bielefeld, die Universität Tilburg und die Universität Utrecht mit der Koç University (Türkei), der Plymouth University (Großbritannien) sowie den Industriefirmen Aldebaran Robotics (Frankreich) und Qatar Belgium Modern Technologies (Belgien).

Das Projekt trägt den Namen „L2TOR“ und hat das Ziel, mit technischen Hilfsmitteln Kindern aus Einwandererfamilien eine neue Sprache beizubringen. Es startet im Januar und läuft über drei Jahre. Dabei sollen Module entwickelt werden, um die Sprachfähigkeiten und die Motivation der Kinder erfassen zu können, damit die Roboter individuell reagieren können. „Wir untersuchen, wie interaktive Roboter genutzt werden können, um Kindern zwischen vier und sechs Jahren eine Zweitsprache zu vermitteln“, sagt Professor Dr. Stefan Kopp, Leiter der Forschungsgruppe „Kognitive Systeme und soziale Interaktion“, die zur Technischen Fakultät der Universität Bielefeld gehört. „Uns geht es darum, junge Kinder mit den Sprachkenntnissen auszustatten, die sie für die Schule brauchen.“ Jede Universität ist für die Sprache ihres Landes verantwortlich.

Der Roboter ist menschenähnlich und hört auf den Namen „Nao“. Kombiniert mit einem Tablet-PC soll Nao die Kinder durch einen Sprachkurs führen. „Wenn es darum geht, de Grundkenntnisse einer Sprache weiterzugeben, kann auch ein Roboter positive Effekte haben“, sagt Dr. Kirsten Bergmann, die in Kopps Forschungsgruppe arbeitet. „Wichtig ist, dass der Roboter erkennt, wie sich ein gefördertes Kind fühlt und ob es zum Beispiel frustriert oder ratlos ist. Wir programmieren den Roboter so, dass er die Interaktion mit dem Kind steuern kann, sodass das Kind möglichst gut unterstützt wird.“