Der Amsterdamer Flughafen Schiphol möchte in den nächsten fünf Jahren sechs Milliarden Euro investieren. Damit sollen unter anderem die Infrastruktur und die Arbeitsbedingungen für das Personal deutlich verbessert werden. Nach Angaben des Managements ist die Infrastruktur derzeit nicht auf einem akzeptablen Niveau. Das berichtet die Tageszeitung Telegraaf.
Umfangreiche Wartungsarbeiten
Der Flughafen gab den Investitionsplan bei der Vorlage seiner Halbjahreszahlen bekannt. Schiphol bezeichnet die Investition als größer denn je. Zuvor war ein Investitionsplan mit einem Volumen von drei Milliarden Euro bis 2027 angekündigt worden, der nun verlängert und bis 2029 ausgedehnt wurde. Mit diesem Geld werde Schiphol unter anderem größere Wartungsarbeiten am Gepäckkeller, an den Klimaanlagen, den Rolltreppen, den Flugzeugständen und den Rollwegen am Flugsteig C durchführen. 2027 werde außerdem der neue Flugsteig A fertiggestellt. Dazu gehöre auch ein neuer Gepäckkeller.
Die Investitionen in Neubau und Instandhaltung werden größtenteils durch die Erhöhung der Flughafengebühren finanziert. Dabei handelt es sich um Beträge, die die Fluggesellschaften für die Landung und den Abflug auf dem Flughafen zahlen. Laut dem neu ernannten Vorstandsvorsitzenden Pieter van Oord seien die umfangreichen Investitionen dringend erforderlich. Er lobte das Engagement der Mitarbeiter, den Fahrgästen einen guten Service zu bieten. „Aber leider wird den Mitarbeitern durch den Zustand unserer Infrastruktur nicht geholfen. Sie ist weit von dem entfernt, was wir als Flughafen bieten wollen. Wir haben einen großen Investitionsplan, um die Zufriedenheit der Passagiere und einen guten Service für unsere Fluggesellschaften wiederherzustellen“, sagte van Oord dem Telegraaf.
Nettogewinn mehr als verdoppelt
Die Halbjahreszahlen zeigen erneut, dass die Passagierzahlen in Schiphol stark ansteigen. Im ersten Halbjahr 2024 flogen 31,8 Millionen Passagiere von oder nach Schiphol, elf Prozent mehr als im Vorjahr. Weitere 4,3 Millionen Passagiere kamen über andere Regionalflughäfen, die zur Royal Schiphol Group gehören. Die zusätzlichen Passagiere bescherten der Flughafengesellschaft auch bessere Finanzzahlen. Der bereinigte Nettogewinn von Schiphol betrug in den vergangenen sechs Monaten 99 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr lag er bei 44 Millionen Euro.