Grenzüberschreitende Zusammenarbeit muss nicht immer aufwendig, komplex oder durch externe Mittel finanziert sein, sagten sich Prof. Dr. Dietrich Darr (Hochschule Rhein-Waal, Kleve) und Dr. Mariska van der Giessen (Fontys International Business School, Venlo), als sie sich zusammentaten, um für ihre deutschen, niederländischen und internationalen Studierenden eine Exkursion nach Brüssel vorzubereiten. Sie hatten sich zum Ziel gesetzt, Studierende der drei Studiengänge International Fresh Business Management (Fontys), Agribusiness und Sustainable Agriculture (beide HSRW) eine auf ihr Fachgebiet zugeschnittene Exkursion anzubieten, die finanziell von beiden Hochschulen und von einer Teilnahmegebühr der Studenten getragen werden konnte. Neben der fachlichen Vertiefung sollte während der mehrtägigen Exkursion ein neues grenzüberschreitendes Netzwerk zwischen den Studierenden mit gleichem Interesse entstehen.
Gesagt, getan: Der Inhalt der Exkursion wurde gemeinsam bestimmt, die Kontakte in Brüssel miteinander ergänzt und die praktische Planung in die Hand genommen. Und so erlebten die Studenten an drei Tagen, wie Themen in den Bereichen Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie, Verbraucherschutz und Nachhaltigkeit in Brüssel bearbeitet und vertreten werden. Insgesamt war es ein straffes und sehr abwechslungsreiches Programm: Die Studenten sprachen unter anderem mit den Europarlamentariern Dr. Renate Sommer (CDU) und Jeroen Lenaers (CDA), diskutierten mit einer Vertreterin des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels in Brüssel und informierten sich über Fragen des europäischen Agrarhandels sowie die Regelungen der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik in der Europäischen Kommission (DG Agri). Im Anschluss an alle Präsentationen und Vorträge war ausreichend Zeit, um die vielen Fragen der Studenten zu beantworten. Neben diesen fachlichen Gesprächen erlebte die Gruppe aber auch wie „Brüssel“ tagtäglich funktioniert. Auf Einladung des Huis van de Nederlandse Provincies nahmen sie teil am Limburg Borrel – einer Netzwerkveranstaltung für die niederländischen Vertreter der Provinz Limburg – und erlebten in einem Simulationsspiel hautnah, wie die Europäischen Institutionen zusammenarbeiten.
„Wir schauen auf eine gelungene Exkursion zurück. Diese Tage in Brüssel zeigen uns, wie mit relativ wenig Mitteln viel bewegt werden kann. Die 45 Teilnehmer konnten während der Exkursion Gleichgesinnte diesseits und jenseits der Grenze finden und sich zudem fachlich weiterbilden, um ihren Horizont auf europäischer Ebene zu erweitern“, fasst Dr. van der Giessen zusammen. Prof. Dr. Darr bestätigt dies fügt dem hinzu: „Die Zusammenarbeit hat auf allen Ebenen hervorragend funktioniert. Wir werden diese auch im nächsten Jahr sehr gerne fortsetzen.“