Tropische Korallen reisen von Arnheim nach Berlin

Tropische Korallen reisen von Arnheim nach Berlin
Korallenernte im Burgers' Zoo. Foto: Königlicher Burgers' Zoo

86 Weichkorallen, fünf Steinkorallen und sechs Seeanemonen: Das ist der ungewöhnliche Inhalt einer Lieferung, die sich am Dienstag auf die Reise von Arnheim nach Berlin begeben hat. Doch dafür gibt es eine einfache Erklärung, denn Absender ist der Königliche Burgers’ Zoo in Arnheim, Empfänger der Tierpark Berlin. Von allen lebenden Korallenriffen in den öffentlichen Aquarien Europas befindet sich das größte im grenznahen Zoo in den Niederlanden. Hier gedeihen Korallen so gut, dass der Burgers‘ Zoo inzwischen zum „Hoflieferanten“ für selbstgezüchtete Korallen avanciert ist, da sie an Zoos und Aquarien in ganz Europa verschenkt werden.

Das größte lebende Korallenriff Europas

Burgers’ Ocean, das acht Millionen Liter fassende tropische Korallenriff-Aquarium des Königlichen Burgers’ Zoo, beherbergt das größte lebende Korallenriff in öffentlichen Aquarien in Europa mit einem Volumen von nicht weniger als 750.000 Litern. Korallen stellen hohe Ansprüche an ihre Lebensbedingungen: Die Temperatur, Qualität und Strömung des Wassers, die Menge an Licht und das Nahrungsangebot müssen strenge Vorgaben erfüllen. Das Arnheimer Korallenriff wächst so erfolgreich, dass jedes Jahr Hunderte von Korallenkolonien „geerntet“ werden können.

Der Burgers’ Zoo unterstreicht die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit

Max Janse, Meeresbiologe und Kurator von Burgers’ Ocean, unterstreicht die Bedeutung internationaler Kooperationen zwischen europäischen Tierparks und Aquarien: „Durch intensive Zusammenarbeit, vielfältigen Wissensaustausch und den gegenseitigen Austausch von selbst gezüchteten Korallen bauen wir eine wichtige Reservepopulation von gefährdeten Korallen auf. Das Wissen und die Erfahrung in der Korallenzucht werden immer wichtiger, um Riffe in freier Wildbahn zu schützen und zu erhalten und, wo möglich, sogar wiederherzustellen.“

Ausgezeichnete Zusammenarbeit mit deutschen Zoos

Als Mitglied des europäischen Zooverbands EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) arbeitet der Burgers’ Zoo intensiv mit Tierparks und öffentlichen Aquarien in ganz Europa zusammen. Max Janse ist darüber hinaus Präsident des Verbands europäischer Aquarienkuratoren EUAC (European Union of Aquarium Curators). Im Rahmen dieser Kooperationen arbeitet der Arnheimer Tierpark schon seit vielen Jahren ausgezeichnet mit verschiedenen deutschen Zoos zusammen, darunter auch mit dem Tierpark Berlin. In europäischen Populationsmanagement-Programmen werden nicht nur Tiere, sondern auch Wissen, Know-how und Ergebnisse wissenschaftlicher (Verhaltens-)Forschung ausgetauscht.

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