Viel Potenzial bei der grenzüberschreitenden Fachkräftegewinnung

Viel Potenzial bei der grenzüberschreitenden Fachkräftegewinnung
Arbeitgeberverband Gesamtmetall

„Während in den Niederlanden eine vergleichsweise hohe Arbeitslosigkeit herrscht, wächst bei uns der Bedarf an Fachkräften. So liegt die Arbeitslosenquote in den Grenzregionen Drenthe, Overijssel und Groningen bei rund  sieben Prozent, während sie in den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim mit gut drei Prozent nur halb so hoch ist. Von einer stärkeren grenzüberschreitenden Austausch von Arbeitskräften würden beide Seiten profitieren.“ Das erklärte Dr. Norbert Siebels, Vizepräsident der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim beim IHK- Mittagsgespräch in Meppen.

Das der grenzüberschreitende Arbeitsmarkt in der EU aber noch nicht optimal  funktioniert, verdeutlichte Dr. Siebels an einem Beispiel. „Insgesamt wohnen derzeit kaum drei Prozent der EU-Bürger in einem anderen als ihrem EU-Herkunftsland. In den USA leben und arbeiten rund 30 Prozent in einem anderen als ihrem Herkunfts-Bundesstaat“, so Dr. Siebels.

Auch die Gastredner Hans-Joachim Haming, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nordhorn und Wim Evers, Berater bei EURopean Employment Services (EURES) in Enschede, sahen noch viel Potenzial bei der grenzüberschreitenden Fachkräftegewinnung: „Die Arbeitnehmerfreizügigkeit ist ein Grundpfeiler des EU-Binnenmarktes. In der Praxis stößt sie aber immer wieder an Grenzen. Nur über eine stärkere grenzüberschreitende Zusammenarbeit können wir die noch bestehenden Hindernisse überwinden“, so Haming und Evers.

Zusammen stellten sie die Möglichkeiten und Hindernisse eines grenzüberschreitenden Arbeitsmarktes in der Grenzregion Deutschland-Niederlande dar. So befindet sich die Arbeitsmobilität innerhalb der EU trotz Arbeitnehmerfreizügigkeit auf einem sehr geringen Niveau. „In Gesprächen werden vor allem Sprachprobleme und unterschiedliche Arbeitgeberleistungen, oft auch die mangelnde Transparenz über die Jobangebote, eine unzureichende Nahverkehrsanbindung oder die Komplexität der unterschiedlichen Sozialversicherungssysteme als Hindernisse genannt“, so Haming.

„Genau hier setzt das Angebot von EURES an. Neben einer grenzüberschreitenden Jobbörse unterstützen wir Unternehmen und Arbeitnehmer bei der grenzüberschreitenden Arbeitsvermittlung“, so Evers. Die EURES vernetzt öffentliche Arbeitsverwaltungen, Kammern, Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften auf europäischer Ebene und will so die grenzüberschreitende Arbeitsmobilität erleichtern.

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