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Viele NL-Unternehmen geben Kostensteigerungen nicht weiter

In einer Befragung gaben 75 Prozent der niederländischen Unternehmen an, dass sie die höheren Kosten nicht (vollständig) an die Kunden weitergeben können. Vor allem wird mögliche Verschlechterung der Wettbewerbsposition befürchtet. Die Schuldenlast scheint dagegen  für den größten Teil der Unternehmen erträglich.

Bei einer Umfrage im April 2023 gaben drei Viertel der befragten Unternehmen an, dass sie die gestiegenen Kosten nicht vollständig an den Kunden weitergeben können. Die Studie wurde von Conjunctuurenquête Nederland in Zusammenarbeit mit der niederländischen Handelskammer, dem Wirtschaftsinstitut für Bauwesen, dem Institut für kleine und mittlere Unternehmen und dem Arbeitgeberverband erstellt. Befragt wurden dafür Nicht-Finanzunternehmen mit mindestens fünf Beschäftigten.

Wettbewerb als Preisbremse

Bei der Studie gaben 28 Prozent der Befragten Unternehmen an, dass eine erwartete Verschlechterung der Wettbewerbsposition der Hauptgrund für die nicht vollständige Weitergabe von Kostensteigerungen sei. 20 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass sie bei einer vollständigen Weitergabe der erhöhten Kosten (viel) weniger verkaufen würden. Außerdem nannten 23 Prozent den Grund, dass Preise oder Vereinbarungen über Preisanpassungen vertraglich fixiert seien. Insgesamt ist bei den meisten Unternehmen ein Mix aus verschiedenen Gründen dafür maßgeblich, dass sie gestiegene Kosten nicht komplett weitergeben. Immerhin gab auch ein Viertel der Befragten an, dass sie keine Kostensteigerungen haben oder diese vollständig weitergeben können.

Die in der Studie angegeben Gründe variieren von Branche zu Branche. Während im Gastgewerbe vor allem Sorge besteht, dass die Kostenweitergabe zu viel weniger Umsatz führt, ist diese Befürchtung in der Industrie kaum vorhanden. Bei der Vermietung und dem Handel von Immobilien sind es insbesondere die vertraglichen Aspekte, die eine Preiserhöhung für den Kunden verhindern. Das Centraal Bureau voor de Statistiek (CBS) hat die Auswertungen in einer Tabelle nach Branchen und Gründen zusammengefasst.

Verschuldung häufig unproblematisch

Die Mehrheit der Unternehmen schätzt ihre Schuldenlast als niedriger oder ungefähr gleich hoch wie im vergangenen Jahr ein. Fast 95 Prozent der Unternehmen halten ihre Schuldenlast für erträglich. Knapp fünf Prozent sehen die Höhe ihrer Schulden als problematisch an.

Die höhere Schuldenlast ist demnach nicht für alle Unternehmen ein Problem. Knapp elf Prozent gaben an, dass die Schuldenlast im Vergleich zum letzten Jahr zwar höher sei, sich aber nicht in einem problematischen Bereich befinde. Lediglich zwei Prozent haben höhere Schulden als 2022 und benennen empfinden dies auch als problematisch.

Hotel- und Gaststättengewerbe stärker belastet

Viele Unternehmen erklärten, dass ihre Schuldenlast sogar niedriger als zum Vorjahreszeitpunkt liegt. Besonders in den Sektoren der spezialisierten Unternehmensdienstleistungen, dem Baugewerbe sowie Verkehr und Lagerei gaben die Unternehmen an, dass ihre Verschuldung gesunken ist. Nur bei der Vermietung von Immobilien und im Handel wurde ein Schuldenanstieg beobachtet. Trotz des Anstiegs betitelten auch diese Branchen die Erhöhung als erträglich.

Am häufigsten wurde die Schuldenlast im Gastgewerbe und bei den sonstigen Dienstleistungen als Problem eingestuft. Im Hotel- und Gaststättengewerbe haben über 13 Prozent der Unternehmen hohe Schulden. Bei den sonstigen Dienstleistungen gilt dies für über zehn Prozent.