Die deutsche Eisenbahngesellschaft Flixtrain möchte ihr Angebot in Europa weiter ausbauen. Es ist geplant, mehr Städte in den Niederlanden mit in das Streckennetz einzubeziehen. Dafür wird ein Antrag bei den zuständigen Behörden eingereicht. Ob die neuen Zugverbindungen genehmigt werden, ist aber noch unklar.
Die Anfrage, die Flixtrain bei ProRail und der niederländischen Verbraucher- und Marktaufsichtsbehörde eingereicht hat, bezieht sich auf eine Route quer durch die Niederlande. Von Oberhausen startend sollen die Städte Arnheim, Utrecht, Amsterdam, Den Haag und schließlich Rotterdam angefahren werden. Im Anschluss ist geplant, dass weitere deutsche Städte als Ausgangspunkte hinzukommen. Geht es nach den Wünschen von Flixtrain, sollen die ersten Züge bereits Ende 2024 in Richtung Niederlande rollen, zunächst zweimal täglich.
Seit 2018 ist Flixtrain auf deutschen Schienen unterwegs. Auch in Schweden gibt es bereits eine Verbindung. Auf der Agenda des Unternehmens stehe deutlich, dass die Verbindungen innerhalb Europas weiter großzügig ausgebaut werden sollen. „Die Niederlande sind ein interessantes Ziel“, betont der Leiter für öffentliche Angelegenheiten Arthur Kamminga gegenüber treinreizinger.nl.
Strenge Auflagen in den Niederlanden
Ganz so einfach werde es für die giftgrünen Züge aber nicht, über niederländische Schienen zu fahren. Grund sind laut Kamminga die strengen Auflagen des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Wasserwirtschaft. Bei reizinger.nl nennte er die Politik des Ministeriums kontraproduktiv. Das Ministerium möchte alle internationalen Zugverbindungen nach dem 1. Juli 2023 in die Konzession für das Haupteisenbahnnetz aufnehmen. Damit hätte die Nationale Spoorwegen (NS) laut Kamminga „de facto ein Monopol“.
Ausgang unklar
Wie und wann das Ministerium entscheiden wird, ist somit noch unklar. Die Zahl der privaten Anbieter von internationalen Zügen sei in den Niederlanden begrenzt. Kamminga betont mit Nachdruck, dass es davon abhängt, ob das Ministerium „NS eine marktbeherrschende Stellung einräumt“. Eine endgültige Entscheidung bleibe somit abzuwarten.
Mutterunternehmen FlixBus stoppt jetzt am Amsterdamer Hauptbahnhof
Das Fernbusunternehmen FlixBus, Mutterfirma von Flixtrain, wird in Zukunft nachts am Hauptbahnhof von Amsterdam halten. Lange hatte sich die Amsterdamer Verkehrsregion dagegen gewehrt, nun aber die Erlaubnis erteilt. Die Nachtbusse von FlixBus dürfen die Haltestelle der Linienbusse benutzen. Zuvor wurde der Bahnhof in Sloterdijk angefahren, der neue Haltepunkt am Hauptbahnhof ist laut dem deutschen Unternehmen aber sicherer und besser erreichbar. Gegenüber dem Ovmagazine äußerte sich Kamminga zufrieden: „FlixBus steht dem regulären öffentlichen Verkehr nicht im Weg, will aber öffentliche Infrastrukturen wie die Centraal Station IJzijde in Anspruch nehmen. Wenn wir zu einer effizienteren Nutzung der Infrastruktur beitragen und neue Verbindungen ohne Subventionen anbieten können, ist das eine Win-Win-Situation.“