Kostenlose Sonnencreme in den Niederlanden

Kostenlose Sonnencreme in den Niederlanden

Der Sommer mit seinen heißen Temperaturen ist längst in den Niederlanden angekommen. Das sonnige Wetter nutzen viele für einen entspannten Tag am Meer, in Parks oder den zahlreichen Grachten. Genießt man die Sonne allerdings ungeschützt, setzt man sich ernsthaften Risiken wie Sonnenbrand und Hautschäden aus. Um den Menschen in den Niederlanden zu helfen, ihre Haut vor schädlichen Auswirkungen der Sonne zu schützen, wurden an Hunderten von Orten kostenlose Sonnncremeständer aufgestellt.

Das Thermometer kletterte in den Niederlanden an den vergangenen Tagen bereits einige Male deutlich über die 30-Grad-Marke. Nicht selten sieht man an den beliebten Badestränden oder in Parks Menschen, die es mit dem Sonnenschutz nicht ernst genug nehmen. Auch die Statistik zeigt, dass die Anzahl von Hautkrebsdiagnosen sowohl in Deutschland, als auch in den Niederlanden in den vergangenen Jahrzehnten stetig gestiegen ist.

Um den schädlichen UV-Strahlen entgegenzuwirken, werden in den Niederlanden hunderte Sonnencremeständer aufgestellt. So haben Sonnenanbeter die Chance, sich kostenlos mit der schützenden Creme zu versorgen. Auf Festivals, in Schulen und Sportvereinen, aber auch in Gemeinden oder an den Stränden werden diese Ständer aufgestellt um sicherzustellen, dass sich jeder angemessen vor der Sonne schützen kann.

Krankenhaus in Venlo ergreift Initiative

Das Krankenhaus VieCurie in Venlo-Venray, direkt an der deutschen Grenze, versorgt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Kankerbestrijding (KWF), der Versicherung Stichting Volksgezondheidszorg Zud Nederland (VGZ) und verschiedenen Gemeinden derzeit 120 Grundschulen in Nordlimburg mit Sonnenschutzmitteln. Die Idee für die Initiative kam dem Krankenhaus im vergangenen Jahr. „Unsere Dermatologin Karen van Poppelen hatte die Idee, die aus der Corona-Zeit übrig gebliebenen Desinfektionsspender in Sonnenschutzmittelspender umzuwandeln“, erzählt die Krankenhaussprecherin Liset Spreuwenberg gegenüber NOS. Bereits im letzten Jahr waren die Spender ein großer Erfolg. Schnell wurden Unternehmen in der Umgebung darauf aufmerksam und stellten sie in ihren Büros auf. In diesem Jahr ist die Nachfrage noch größer.

Badeort Katwijk investiert ebenfalls

Auch der besonders bei deutschen Urlaubern beliebte Badeort Katwijk stellt seinen Besuchern kostenlose Sonnencremeständer zur Verfügung. „Es kostet Geld, ein paar Tausend Euro, aber wir halten die Gesundheit unserer Einwohner und Besucher für sehr wichtig“, betont Jacco Knape, der Stadtrat von Katwijk gegenüber NOS. Auch Knape sieht am Strand oft Menschen, die den Sonnenschutz vernachlässigen und sich großem Risiko aussetzen. „Für unsere Touristen ist das gut, aber wir sehen Menschen, die die Sonne ungeschützt genießen, und in Katwijk ist das überdurchschnittlich häufig, das ist nicht gut.“

Unternehmen Sundo stellt Spender auf

Sundo ist das Unternehmen, dass in den Niederlanden und Belgien Sonnenschutzständer aufstellt. Gründer Ybe Heemskerk kam bereits vor zwei Jahren auf diese Idee. „Mein Vater ist schon mehrmals an Hautkrebs erkrankt, deshalb halte ich es für sehr wichtig, dieser Krankheit vorzubeugen.“ Auch Sundo merkt, dass die Nachfrage in diesem Jahr enorm ist. Bereits an mehr als Hundert Orten sind die Ständer in den Niederlanden zu finden. Zu den Kunden gehören sowohl kommerzielle Unternehmen als auch 20 Gemeinden.

Anzahl an Hautkrebsdiagnosen nimmt weiter zu

Sowohl in den Niederlanden, als auch in Deutschland ist seit dem Jahr 2000 ein deutlicher Anstieg an diagnostiziertem Hautkrebs zu erkennen. Laut dem statistischen Bundesamt waren es zur Jahrtausendwende rund 57 Tausend Behandlungsfälle. Im Jahr 2019 waren es bereits 115 Tausend zu behandelnde Personen. Die Kurve in den Niederlanden sieht ähnlich aus. Waren es im Jahr 2000 noch rund fünf Tausend fälle, wurden 2019 ca. 23 Tausend Diagnosen. In beiden Ländern ist Hautkrebs zudem die meist verbreitete Krebsart.

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