Mitarbeiter der NS, der Nederlandse Spoorwegen (Bahn), sehen sich immer häufiger Gewalt ausgesetzt. Im vergangenen Jahr wurden 1.095 Meldungen über körperliche und verbale Aggressionen gegen Mitarbeiter der Bahn registriert. Das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr. In 388 Fällen führten die Angriffe zu Verletzungen. In fast neun von zehn Fällen handelte es sich um leichte Verletzungen. Für den Vorstand der Bahn ist das Maß voll, es sei Zeit zu handeln, hieß es jüngst in einer Stellungnahme. Das berichtet die Nachrichtenplattform nu.nl.
Festnahmen und Bußgelder
Es geht um einen Versuch, bei dem 75 Sicherheitsmitarbeiter einen Schlagstock mitführen. Das Verkehrsunternehmen hofft, dass eine solche Maßnahme zur Sicherheit seiner Mitarbeiter beiträgt. Dafür hat das Unternehmen jetzt einen Antrag beim Ministerium für Justiz und Sicherheit gestellt. Dieses muss zunächst seine Zustimmung geben.
Zusätzlich ausgerüstet werden sollen die Mitarbeitenden der NS-Abteilung Service & Sicherheit. Insgesamt sind dort 680 Personen beschäftigt. Das sind Mitarbeitende, die in leuchtend gelber Sicherheitskleidung auf Bahnhöfen unterwegs sind. Sie greifen unter anderem ein, wenn sie in Zügen oder Bahnhöfen aggressive Reisende antreffen. Dazu dürfen sie auch Gewalt anwenden, Personen festnehmen und Bußgelder verhängen. Außerdem tragen sie eine Bodycam und Handschellen.
Sicherheitspersonal ist gespaltener Meinung
Die Geschäftsführung der NS ist nicht gerade erfreut, dass sich das Unternehmen gezwungen sieht, zu untersuchen, welche Mittel die Mitarbeiter einsetzen können, um mit aggressiven Fahrgästen umzugehen. Dies stehe im Widerspruch zu den Mitteln und Befugnissen, über die Sicherheitsmitarbeiter normalerweise verfügen, um ihre Arbeit ordnungsgemäß auszuführen, betont ein Sprecher des Unternehmens. Zwar habe die NS bereits viele Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit ergriffen. Dennoch sei es geboten, weitergehende Mittel zu prüfen. Die Mitarbeiter selbst sind laut NS noch gespaltener Meinung darüber, ob ein Schlagstock zu ihrer Arbeit gehört.