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Viele niederländische Schüler und Studierende arbeiten nebenher

Gut 75 Prozent der niederländischen Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren haben einen (Neben-) Job. Laut der niederländischen Arbeitsagentur UWV liegt das daran, dass viele Jugendliche neben ihrem Studium arbeiten. In anderen europäischen Ländern ist das weniger üblich. Von der Gesamtzahl der Erwerbstätigen in den Niederlanden sind 17 Prozent zwischen 15 und 25 Jahre alt. Das entspricht derzeit 1,7 Millionen Jugendlichen, wie aus aktuellen Zahlen von Eurostat hervorgeht, über die das Erasmus Magazine berichtet.

Geringerer Mindestlohn für unter 21-Jährige

Sieben von zehn niederländischen Jugendlichen, die arbeiten, verbinden ein Studium mit einem Nebenjob. Im Ausland ist dies laut UWV weniger üblich. In einigen Ländern gebe es Gesetze, die Studierenden untersagen, neben ihrem Studium viele Stunden zu arbeiten. In Frankreich beispielsweise könne man seinen Studentenstatus verlieren, wenn man mehr als 19,5 Stunden pro Woche arbeitet.

Auch kommt es in anderen europäischen Ländern manchmal vor, dass Universitäten ihre Studierenden davon abhalten, neben ihrem Studium zu arbeiten. In den Niederlanden hingegen macht der Mindestlohn für Jugendliche es für Arbeitgeber attraktiv, Kleinstjobs anzubieten. Wer unter 21 Jahre alt ist, erhält pro Stunde weniger Lohn als ältere Arbeitnehmer. Der Mindestlohn für Jugendliche wurde unter anderem eingeführt, um Arbeitgeber zu motivieren, junge Menschen einzustellen. So erhält ein 15-Jähriger 4,32 Euro pro Stunde, gegenüber 14,40 Euro für einen über 21-Jährigen.

Arbeitgeber bieten flexible Arbeitszeiten

Die meisten niederländischen Jugendlichen arbeiten im Gastgewerbe. Dort sind 60 Prozent der Beschäftigten jünger als 25 Jahre. Im Einzel- und Großhandel sind 33 Prozent unter 25 Jahre alt. Das Gastgewerbe stützt sich seit Jahren zu einem großen Teil auf junge Arbeitnehmer und hat sich daher auch darauf eingestellt. Die Arbeitgeber sorgen hier unter anderem für flexible Arbeitszeiten und kleinere Jobs.