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Einleitung giftiger Industrieabfälle gefährdet Maas-Trinkwasser

Die Gewinnung von Trinkwasser aus der Maas ist gefährdet, wenn nichts gegen die Einleitung giftiger Stoffe in den Fluss unternommen wird. Trinkwasserunternehmen müssen die Wassergewinnung zu oft einstellen. Die Grenze des Möglichen rücke immer näher, wie der Verband der Trinkwasserunternehmen RIWA-Maas in seinem Jahresbericht 2024 schildert.

Umweltanforderungen

Insgesamt beziehen sieben Millionen Niederländer und Belgier ihr Trinkwasser aus der Maas. Die Gewinnung von Trinkwasser aus diesem Fluss ist vor allem dann gefährdet, wenn relativ wenig Wasser fließt. Dann werden eingeleitete Giftstoffe weniger verdünnt. Wenn die Maas auch nach der Einleitung eines bestimmten Abfallstoffes 90 Prozent des Jahres die Umweltanforderungen erfüllt, darf dieser Stoff eingeleitet werden. Zehn Prozent des Jahres dürfen diese Umweltanforderungen bei einer Einleitung überschritten werden.

Diese 90-10-Regel wurde eingeführt, weil die Maas etwa zehn Prozent des Jahres einen geringen Abfluss hat. Oder besser gesagt: hatte. Denn aufgrund des Klimawandels ist es im Sommer immer häufiger und länger trocken, wodurch die Maas als Regenfluss immer öfter weniger Wasser führt. Die Trinkwassergewinnung aus dem Fluss kommt daher häufiger zum Erliegen, berichtet RIWA-Maas, der Verband der Unternehmen, die Trinkwasser aus der Maas gewinnen. Damit sei die 90-10-Methode nicht mehr zeitgemäß. RIWA-Maas ist der Meinung, dass es an der Zeit ist, diese Methode zu überarbeiten und strenger mit den Stoffen umzugehen, die in den Fluss eingeleitet werden.

Einleitung über die Kanalisation

RIWA-Maas möchte, dass für das gesamte Einzugsgebiet der Maas schnell klar wird, welche Stoffe Unternehmen in den Fluss einleiten. Der Verband fordert außerdem, dass in der Einleitungsgenehmigung ein Enddatum festgelegt wird. Vor allem über Unternehmen, die Abfälle über die Kanalisation einleiten, ist laut RIWA-Maas in den Niederlanden wenig bis gar nichts bekannt.