Wenn der Strom im Akku auszugehen droht, weist das E-Auto darauf hin. Aber was passiert, wenn der Fahrer nicht rechtzeitig zu einer Ladesäule findet? Fährt das Auto dann langsamer? Bleibt es bald einfach stehen und streikt? Obwohl Elektroautos schon recht gute Reichweiten erzielen und obwohl die öffentliche Ladeinfrastruktur gerade in den Niederlanden ein ganz ordentliches Niveau in der Flächenabdeckung erreicht hat, rücken die Pannendienstleister immer häufiger aus, um Elektroautofahrern zu helfen. Gerufen werden sie meistens wegen leerer Batterien. Das berichtet die Tageszeitung Telegraaf.
Zahl der Elektroautos wächst
Derzeit fahren in den Niederlanden etwa eine Million vollelektrische und Hybridfahrzeuge. Diese beschäftigen die Pannendienste zunehmend. Der Dienstleister AXA Partners Benelux etwa bearbeitete in diesen Sommer etwa 7.000 Fälle von Pannenhilfe für Autofahrer, von denen 15 Prozent mit einer Batterie zu tun hatten. Fahrzeuge würden dann entweder zu einer Ladestation abgeschleppt oder, falls vorhanden, mit einem Schnellladegerät auf die Sprünge geholfen.
Das Unternehmen verzeichnet laut einer Sprecherin deutlich mehr Fälle von Batterie- oder Ladeproblemen bei Elektro- oder Hybridautos. Dabei falle auf, dass Autofahrer noch zu wenig vorbeugende Maßnahmen ergreifen. AXA Partners Benelux rechnet eigenen Angaben zufolge in Zukunft mit deutlich mehr Arbeit, da die Zahl der Elektro- und Hybridautos in den Niederlanden weiter steigen werde. Das bringe unweigerlich neue Risiken und Hilfeleistungen mit sich: von Ladestörungen bis hin zu Überlastungen durch Wohnwagen. Diese Herausforderungen werde man in den kommenden Jahren in zunehmenden Maße bewältigen müssen.
Zu wenig vorbeugende Maßnahmen
Die Pannenhelfer wurden am häufigsten wegen einer Motorpanne gerufen (33 Prozent). Daneben handelte es sich häufig um Unfälle (28 Prozent) oder Reifenpannen (22 Prozent). Die übrigen Fälle betrafen verlorene Schlüssel, Kraftstoffmangel und Diebstahl. Eine Berechnung von AXA Partners Benelux zeigt, dass 25 bis 30 Prozent der Pannenfälle mit den richtigen vorbeugenden Maßnahmen hätten verhindert werden können. Dazu gehören unter anderem die Kontrolle des Reifendrucks, der Flüssigkeiten und – eben – der Batterie.