Kategorien Mobility News

Viele Bußgelder durch neue Handyblitzer in den Niederlanden

Autofahrer in den Niederlanden werden künftig zwei Mal überlegen, ob sie während der Fahrt nach dem Handy greifen. Die neuen Blitzgeräte, die speziell entwickelt und installiert wurden, um Autofahrer zu überführen, die am Steuer ihr Handy in der Hand halten, haben in den Niederlanden in den ersten Monaten dieses Jahres bereits zu mehr als 12.000 Bußgeldern geführt. Die Zahlen des Zentralen Justizinkassobüros der Niederlande (CJIB) beziehen sich auf den Zeitraum von Mai bis August. Das meldet die Nachrichtenplattform nu.nl.

Bald landesweit im Einsatz

Der allererste „Focusflitser“ wurde Mitte Mai in Den Haag in Betrieb genommen. Mittlerweile sind sie an elf Standorten aktiv. Das Bußgeld für das Telefonieren oder Chatten während der Fahrt beträgt 430 Euro. Die meisten Verstöße wurden auf der N307 bei Kampen registriert, wo in dem genannten Zeitraum nicht weniger als 4.130 Autofahrer erwischt wurden. Das CJIB geht davon aus, dass bis Ende dieses Jahres landesweit etwa 40 Fokusblitzer in Betrieb sein werden.

Ein solches Fokusblitzgerät arbeitet mit einem System, das für die Erkennung von Mobiltelefonen entwickelt wurde. Die Kamera registriert alle vorbeifahrenden Autos. Wenn das System glaubt, ein Mobiltelefon zu erkennen, macht es mehrere Fotos. Das System sendet die Fotos automatisch an das CJIB. Ein Beamter wertet anschließend die Fotos aus. Wenn er der Meinung ist, ein Mobiltelefon zu erkennen, wird ein Bußgeldbescheid an den Fahrzeughalter verschickt. Wenn das Blitzgerät zu Unrecht Fotos gemacht haben sollte, werden diese Fotos gelöscht.

Anstieg der Bußgelder

Insgesamt wurden im Zeitraum Mai bis August 2025 mehr als 79.000 Bußgelder für das Halten eines Mobiltelefons während der Fahrt verhängt. Das sind fast 23.000 mehr als in den gleichen Monaten des Vorjahres. Nach Angaben des CJIB ist dieser Anstieg größtenteils auf die Einführung der Fokusblitzgeräte zurückzuführen. Auffällig ist, dass im gleichen Zeitraum insgesamt weniger Verkehrsstrafen verhängt wurden. So wurden fast 300.000 weniger Geschwindigkeitsübertretungen registriert. Auch die Zahl der Strafen für das Überfahren einer roten Ampel ging zurück, während Falschparken etwas häufiger geahndet wurde.