Den Niederländern sitzt das Geld nach anhaltender Kaufhemmung wieder etwas lockerer in der Tasche. Lange Zeit hielten die Verbraucher das Portmonee fest verschlossen. Aufgrund der ständig steigenden Preise und des angeknacksten Vertrauens in die Wirtschaft sparten viele Haushalte sogar mehr als üblich. Seit dem Sommer scheint sich diese Zurückhaltung jedoch zu ändern: Die Niederländer sehen ihre finanzielle Situation wieder etwas positiver; die Menschen gönnen sich wieder etwas. Neue Daten von ING Research zeigen, dass die Ausgaben für nicht unbedingt lebensnotwendige Güter und Dienstleistungen im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 1,4 Prozent gestiegen sind. Das meldet die Nachrichtenplattform nu.nl.
Anstieg auch bei den Hausverkäufen
Vor allem für Kleidung, Reisen und Wohnungseinrichtungen haben die niederländischen Verbraucher im dritten Quartal 2025 deutlich mehr springen lassen. Mode-, Wohn- und Gartenfachgeschäfte sowie Unternehmen aus der Reisebranche verzeichneten einen deutlichen Anstieg. Die Menschen kauften mehr Kleidung, gaben Geld für ihre Inneneinrichtung aus und buchten häufiger einen Urlaub oder machten einen Wochenendausflug. Laut ING trug auch der Anstieg der Zahl der Hausverkäufe zu den zusätzlichen Anschaffungen für das neue Zuhause bei.
Steigende Löhne begünstigen die Kauflaune
Steigende Löhne und die Erholung der Wirtschaft haben laut ING Research die Kauflaune begünstigt. Aber nicht jede Branche profitiert davon. So wurde etwa weniger für Restaurantbesuche und Elektronik ausgegeben. Dass sich gerade in den genannten Kategorien eine Verbesserung abzeichnet, sei ING zufolge ein Zeichen dafür, dass die Verbraucher ihre Kaufzurückhaltung allmählich aufgeben. Die Bank geht davon aus, dass sich dieser Trend auch 2026 fortsetzen wird. Die Inflation wird voraussichtlich im kommenden Jahr weiter zurückgehen, so dass die meisten Haushalte dann wieder etwas mehr zur Verfügung haben werden.
