Unternehmergeist und interdisziplinäres Forschen werden an der University of Twente großgeschrieben. Dabei geht es der Uni im niederländischen Enschede stets um Spitzentechnologien und ihre Auswirkungen auf Mensch und Gesellschaft. Im Minor-Studiengang „From prototype to society“ können Studenten etwa testen, ob ihre innovativen Erfindungen tatsächlich im täglichen Zusammenleben funktionieren. Zum Beispiel ein Carsharing-Modell mit Elektroautos, das niederländische und deutsche Studierende unterschiedlichster Fachrichtungen gemeinsam entwickelten. Jetzt wurde das Projekt namens Electrip im niederländischen Lochem in die Praxis umgesetzt.
Für den Praxistest stellte Lochem Energie, eine Bürgerinitiative, die nach unabhängiger, nachhaltiger Energieversorgung strebt, vier Elektro-Autos zur Verfügung. Das Konzept hinter Electrip klingt einfach wie genial: Wer ein Auto benötigt, bestellt es per Mausklick und bekommt es zum gewünschten Zeitpunkt direkt bis an die Haustür gefahren. Ob durch diese Möglichkeit tatsächlich mehr Menschen auf nachhaltige Verkehrsmittel umsteigen, sollte in Lochem im Praxistest überprüft werden. Vom Bau der Webseite über Marketing bis hin zu den praktischen Fragen, wie die Autos zum gewünschten Zeitpunkt von A nach B kommen: komplett in Eigenregie sorgten die Studenten für die Umsetzung ihrer Idee und brachten Wissen aus den Studienrichtungen Wirtschaft, Psychologie und Industriedesign ein.
Carsharing 2.0
Maximilian Möllers ist einer der Studenten, der an Electrip mitgewirkt hat. Der gebürtige Münsteraner erklärt: „Vor dem eigentlichen Praxistest erarbeiteten wir ein Konzept, wogen die Risiken ab und planten, wie die einzelnen Arbeitsschritte organisiert werden können. Diese Herangehensweise hat sich in der Praxis bewährt. Wir waren gut organisiert und konnten auf drohende Schwierigkeiten schnell reagieren.“
Mit günstigen Preisen und einem umfassenden Service gewannen die Studenten während der Projektwoche viele Kunden. „Dabei hatte ein Viertel der Menschen vorher noch keine Erfahrung mit Carsharing oder Elektro-Autos“, erklärt Projektteilnehmerin Jule Krüger, die es vom Ruhrgebiet an die Uni Twente zog. Ebenfalls aus Deutschland kommt Joachim Batzke. „Es war sicher ein großer Vorteil, dass wir beim Vorbeibringen der Autos direkten Kontakt zu unseren Kunden hatten. Dadurch erhielten wir die Gelegenheit, sie persönlich über das Konzept und das Auto zu informieren. Das hat die Begeisterung bei unseren Carsharern noch mal gestärkt“, resümiert der angehende Industriedesigner.
Uni der Start-Ups und kreativen Denker
Die Zusammenarbeit mit Lochem Energie war erfolgreich, Electrip wird voraussichtlich auch langfristig für Mobilität sorgen. Das Projekt verkörpert beispielhaft den innovativen und disziplinübergreifenden Ansatz der University of Twente. Praxisbezug spielt in Enschede eine große Rolle, Unternehmergeist wird besonders gefördert. Davon zeugen auch die über 900 Start-Ups, die mittlerweile von Studenten und Absolventen der Uni Twente gegründet wurden. Aufgrund der Nähe zur deutsch-niederländischen Grenze richtet sich die Universität auch ausdrücklich an Studieninteressierte aus Deutschland.
Die Sprache stellt dabei keine Barriere da, denn für die englischsprachigen Studiengänge reicht es bereits aus, Englischunterricht bis zum Abitur nachzuweisen. Wer einen der niederländischsprachigen Studiengänge studieren möchte, hat die Möglichkeit, vorab einen Intensivkurs Niederländisch zu belegen. Erfahrungsgemäß ist Niederländisch für Deutsche aufgrund der Ähnlichkeit zur eigenen Muttersprache auch ohne Vorkenntnisse schnell erlernt.
Tage der offenen Tür im März
Am 17. (Master) sowie am 18. und 19. März 2016 (Bachelor) informiert die University of Twente vor Ort in Enschede im Rahmen eines Tages der offenen Tür über Ihr Studienangebot. Weitere Informationen stehen auf www.utwente.nl/de/tag-der-offenen-tuer zur Verfügung. Eine Anmeldung ist erforderlich und kann ebenfalls online erfolgen.
Weitere Informationen unter www.utwente.de.