Die Fertigstellung einer weiteren wichtigen Verkehrsachse in der niederländisch-deutschen Grenzregion nimmt konkrete Formen an. Der Ausbau der Europastraße 233 (E 233) wurde jetzt in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen. Darin sind die wichtigsten Projekte für Straßen, Schienen und Wasserwege bis in das Jahr 2030 festgelegt. Dort wurde der Ausbau als „Projekt mit hoher Priorität“ eingestuft. „Der Bund hat die Bedeutung des Ausbaus für die hiesige Wirtschaft und die Notwendigkeit für einen sicheren und zügigen Verkehrsfluss erkannt“, betont Reinhard Winter, Landrat des Emslandes und Vorstandsmitglied der Ems Dollart Region (EDR).
Möglich gemacht wurde die zielgerichtete Vorbereitung zum Ausbau der Verkehrsader durch die grenzübergreifende Initiative „PlanInfra E 233“. Dieses Projekt wurde im Rahmen des INTERREG IV A-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), der Niederlande, des Landes Niedersachsen, der Landkreise Cloppenburg und Emsland, des Städterings Zwolle-Emsland und der Provinz Drenthe kofinanziert.
„Es ist zu begrüßen, dass durch das Projekt ein entscheidender Beitrag auf dem Weg zur Fertigstellung der E 233 geleistet werden konnte“, sagt Hermann Wessels, INTERREG-Geschäftsführer bei der EDR. Durch die hohe Prioritätseinstufung besteht die Chance auf eine Realisierung der Maßnahmen in den kommenden Jahren. Finanziert werden soll das Vorhaben auch durch eine private Beteiligung.
Dass der Ausbau der E 233 konkrete Formen annimmt, sorgt auch auf niederländischer Seite der Grenze für Freude. Bouke Arends von der Gemeinde Emmen betont: „Die E 233 hat für die niederländische Wirtschaft einen sehr hohen Stellenwert. Wir sind auf hochwertige Verkehrsverbindungen angewiesen.“ Logistik-Unternehmer Sent Waninge aus Hoogeveen sagt: „Durch einen Ausbau sparen wir nicht nur etwa 45 Minuten Zeit auf dem Teilstück. Expertenberechnungen sagen auch große Einsparungen beim Spritverbrauch vorher.“
Die E 233 ist eine West-Ost-Verbindung zu den Autobahnen A 31 und A 1. Die Europastraße 233 erstreckt sich von Hoogeveen auf niederländischer Seite bis zur A 1 in Emstek auf deutscher Seite. Sie verläuft dabei durch das Gebiet der Provinz Drenthe und durch die Landkreise Emsland und Cloppenburg.
Die grenzübergreifende infrastrukturelle Erschließung konnte generell durch gemeinsame Initiativen und Projekte, die unter anderem aus dem INTERREG-Förderprogramm finanziert wurden, in den vergangenen Jahren erheblich verbessert werden. Die Anbindung der niederländischen A 7 an die A 31 im nördlichen Gebiet der Ems Dollart Region, der vorzeitige Lückenschluss der A 31 und der jetzt anstehenden Ausbau der E 233 gehören dabei zu den herausragenden niederländisch-deutschen Infrastruktur-Projekten. „Die Beteiligung und Zusammenarbeit der Partner an diesen Vorhaben ist ein hervorragendes Beispiel gut funktionierender grenzübergreifender Kooperation“, so Hermann Wessels.