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Doppelausstellung im Drents Museum und in der Kunsthalle Emden

Das Drents Museum und die Kunsthalle Emden präsentieren gemeinsam die internationale Doppelausstellung „The American Dream“. Die umfangreiche Übersichtsschau zum Amerikanischen Realismus von 1945 bis heute läuft im niederländischen Assen und Emden parallel. Namhafte Künstler wie Edward Hopper, Andy Warhol, Roy Lichtenstein  und Chuck Close bringen dem Besucher vom 19. November bis zum 27. Mai 2018 die amerikanische Kunst, Kultur  und Geschichte der Nachkriegszeit näher.

Anhand der Themen Mensch, Stadtleben, Landschaft, Genre und Stillleben bieten das Drents Museum und die Kunsthalle Emden einen faszinierenden Einblick in den ‚American way of life‘. Damit ist die Ausstellung mehr als nur ein kunsthistorischer Überblick. Die Werke, die aus großen amerikanischen Museen, Firmensammlungen und Privatsammlungen vor allem an der Ostküste stammen, nehmen die Betrachter mit auf eine Reise durch die Kultur und die Geschichte der USA in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.

Gordon Parks, Martin Luther King Jr., Washington, D.C., 1963, Schwarz-Weiß-Fotografie, 27,9 x 35,6 cm © Courtesy of The Gordon Parks Foundation

Traum versus Wirklichkeit

Das Drents Museum in Assen setzt bei dieser Doppelausstellung den Fokus auf die Zeit von 1945 bis 1965. Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Europa in Trümmern. Amerika dagegen galt als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, und der ‚American Dream‘ war für viele der große Wunschtraum:  Wer nur hart genug arbeite, könne alles erreichen: eine Karriere vom Tellerwäscher zum Millionär, the sky is the limit! Eine vielversprechende Devise, doch in Wirklichkeit waren Erfolg und Reichtum längst nicht jedem beschieden.

Ausblick auf Emden

In Assen werden ungefähr 60 Gemälde und Skulpturen namhafter amerikanischer Künstler aus der Zeit von 1945 bis 1965 gezeigt. Darüber hinaus werden auch ausgewählte Werke aus der Periode präsentiert, der sich die Kunsthalle Emden widmet. Mit diesen Werken aus jüngerer Zeit, von der Pop Art bis zur Kunst der Gegenwart, bietet das Drents Museum einen Vorgeschmack auf die Ausstellung in Emden.

Strömungen des Realismus

Die Kunsthalle Emden setzt die Doppelausstellung dort fort, wo der erste Teil im Drents Museum endet, und präsentiert Werke aus der Zeit 1965-2017. Die “American Flags” von Jasper Johns hatten bereits 1957 einen Bruch mit den gängigen Darstellungskonventionen markiert. Nun richten die Künstler der Pop Art wie beispielsweise Andy Warhol den Blick auf Objekte des alltäglichen Lebens, der Werbung und des Konsums. Der Fotorealismus entwickelt sich ab der Mitte der 1960er Jahre im Werk, u.a. von Malcolm Morley und Chuck Close.

Typisch ist ihre handwerkliche Perfektion, beispielsweise bei Charles Bell, Ralph Goings, Robert Bechtle, Audrey Flack und Richard Estes. Als Gegenbewegung dazu orientieren sich die Maler des heute noch in den USA weit verbreiteten Klassischen Realismus ab den 1970er Jahren an der Kunst der Renaissance, des Barock oder des 19. Jahrhunderts.

Die duplizierte Realität

Ab den späten 1960er Jahren gewinnen Repliken an Bedeutung. Die Annäherung der Kunst an die Wirklichkeit nimmt nun die Gestalt einer duplizierten Realität an. Repliziert wird alles: von der Pinseldose über die Waschpulverbox bis hin zur menschlichen Figur. Diese oft faszinierend echt wirkenden Kunstobjekte, zum Beispiel von Andy Warhol oder Duane Hanson, verwischen die Grenze zwischen Kunst, Illusion und Wirklichkeit.

Prolog und Ausblick auf Assen

Einführend eine Auswahl von Werken aus der Zeitspanne des ersten Ausstellungsteils im Drents Museum präsentiert. Mit diesen älteren Werken unter anderem von Edward Hopper, Raphael Soyer, Andrew Wyeth und Larry Rivers, gibt die Kunsthalle Emden einen Vorgeschmack auf die Schau in Assen