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Aachen möchte grenzübergreifend an Klimazielen arbeiten

Mit dem „European Green Deal“ hat die Europäische Union im Dezember 2019 ein Konzept zur weitreichenden ökologischen Modernisierung der europäischen Wirtschaft auf den Weg gebracht. Dahinter verbirgt sich der Anspruch, die EU in eine faire und wohlhabende Gesellschaft mit einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft zu verwandeln. In dieser sollen im Jahr 2050 keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr freigesetzt werden und das Wirtschaftswachstum von der Ressourcennutzung abgekoppelt sein. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, bedarf es eines weitreichenden gesellschaftlichen Transformationsprozesses. Diesen möchte die Stadt Aachen gemeinsam mit ihren niederländischen und belgischen Nachbarn in Angriff nehmen.

Die Stadt Aachen lud anlässlich dessen zur hybriden Veranstaltung „European Green Deal im Grenzland“ ins Aachener Reitstadion. Gemeinsam mit ihren Partnern wollte sie dort über die Rolle sprechen, die die Grenzregion bei der Umsetzung spielen kann. Zudem ging es darum, über Hürden und Hindernisse nachzudenken, die es bei der Zusammenarbeit im Kontext „Europa im Kleinen“ noch zu überwinden gilt.

Vision des European Green Deals

Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen begrüßte die Anwesenden: „Wir haben es mit einem schwierigen Thema zu tun: Wie schaffen wir es, als erster Kontinent klimaneutral zu werden? Wir hier in Aachen sind auf einem guten Weg dahin.“ Anschließend stellte der Exekutiv Vize-Präsident der EU-Kommission Frans Timmermans die Vision des „European Green Deals“ vor. Wichtig sei für ihn, dass beim Green Deal viel häufiger als bisher grenzübergreifend gedacht und schneller vorangegangen werden müsse. Bevor Frans Timmermans seinen Weg zurück nach Brüssel antrat, überreichte Sibylle Keupen ihm eine Illustration der Karte der Euregio. Sie stellt dar, was regional schon im Sinne des Green Deals umgesetzt wird und umgesetzt werden könnte.

Nach einem lebhaften Austausch mit dem anwesenden Publikum diskutierten im Panel um Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen der Parlamentspräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgien Karl-Heinz Lambertz, der Heerlener Bürgermeister Roel Wever, der Rektor der RWTH Aachen Professor Dr. Ulrich Rüdiger, Professor Dr. Marcus Baumann, Rektor der FH Aachen, Stefanie Peters, Vize-Präsidentin der IHK Aachen und Sebastian Schick von der Ortgruppe Fridays for Future in Aachen. Der Journalist Jens Tervooren moderierte die Veranstaltung.

„Stärken der Region nutzen“

Im Panel zum European Green Deal im Grenzland Aachen forderte Prof. Baumann: „Wir müssen alle Stärken der Region nutzen. Wir haben hervorragende Hochschulen und tolle Forschungsinstitute, die grenzüberschreitend mit Belgien und den Niederlanden zusammenwirken müssen, um eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen.“ Mit Blick auf Sebastian Schick lobte er besonders das Engagement junger Leute: „Da werden die Themen an die Oberfläche gespült und mit denen gehen wir um. Diese jungen Leute schaffen es, dass wir jetzt ernsthaft daran denken, Dinge zu ändern.“

Für alle, die weder im Stadion noch vor dem Computer bei der hybriden Veranstaltung dabei sein konnten, steht die komplette Diskussion auf dem YouTube-Kanal der Stadt Aachen hier zur Verfügung.