Die Stadtverwaltung von Amsterdam muss vor Gericht erscheinen. Einwohner sind der Meinung, dass die Stadt nicht genug gegen den Massentourismus unternimmt. Eine Bürgerinitiative hat 50.000 Euro eingesammelt und verklagt die Stadt nun mit Unterstützung von zwölf weiteren Einwohnerorganisationen. Das meldet die Nachrichtenplattform Hart van Nederland.
22,9 Millionen Übernachtungen
Die Initiatoren der Klage sind der Meinung, dass die Stadtverwaltung sich nicht an die Regeln hält und zu wenig unternimmt, um die Zahl der Touristen in der Stadt zu reduzieren. Nach Meinung der Initiatoren liegen die Übernachtungen in Amsterdam seit drei Jahren über den vereinbarten 20 Millionen, ohne dass die Stadtverwaltung wirksame Maßnahmen ergriffen hätte. Im Jahr 2021 legte die Stadtverwaltung mit einer Verordnung die maximale Anzahl touristischer Übernachtungen in der Stadt auf 20 Millionen pro Jahr fest. Dennoch gab es im vergangenen Jahr 22,9 Millionen touristische Übernachtungen.
Die Stadtverwaltung ergriff zwar Maßnahmen, doch diese sind nach Ansicht der Initiatoren nicht wirksam genug. So wurde die Kurtaxe erhöht und die Zahl der Fluss- und Seekreuzfahrten halbiert. Außerdem wurde ein Verbot für den Bau neuer Hotels erlassen. Im Mai wurde bekannt, dass der Tourismus in Amsterdam weiterhin wächst, wenn auch weniger stark als zuvor.
Wohnungsmangel
Amsterdam hat mit 12,5 Prozent die höchste Kurtaxe in Europa. Dennoch sind die Initiatoren der Meinung, dass die Verwaltung diese Steuer erneut deutlich erhöhen sollte. Amsterdam könnte nach Dafürhalten der Initiative die zahlreichen zusätzlichen Einnahmen aus der erhöhten Kurtaxe nutzen, um Immobilien aufzukaufen, um so den Wohnungsmangel zu bekämpfen oder die Stadt von dem Müll auf den Straßen zu befreien, der unter anderem durch den Massentourismus anfällt.