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Apokalyptische Vorstellungen aus deutscher und niederländischer Sicht

Apokalyptische Vorstellungen vom Weltuntergang ziehen die Menschen seit Jahrhunderten in den Bann. In der Ausstellung „Der Fall der Sterne“ treffen Julian Rosefeldts Videoarbeit „In the Land of Drought“, Albrecht Dürers Darstellungen der Johannesoffenbarung und endzeitliche Ankündigungen des Theologen Johannes Gerson aufeinander. Die Ausstellung, die auch die Niederlande einbezieht, ist vom 18. März bis zum 26. August im Kunstmuseum Draiflessen Collection in Mettingen zu sehen.

Weltuntergang

Julian Rosefeldt (*1965) zeichnet in seiner Videoinstallation das Bild einer postapokalyptischen imaginären Zukunft, in der der Mensch mit den Folgen des Raubbaus an den Ressourcen der Erde unausweichlich konfrontiert ist.

Über 500 Jahre zuvor illustrierte Albrecht Dürer (1471–1528) die biblische Vorhersehung des Weltendes mit 15 Holzschnitten. Erstmals 1498 erschienen, antwortete die fantasiereiche, doch angsteinflößende Serie auf die damalige Weltuntergangsstimmung in Anbetracht des bevorstehenden Jahrhundertwechsels.

Fast zeitgleich datiert eine niederländische Druckausgabe der endzeitlichen Ankündigungen des Theologen Johannes Gerson (1363–1429). Bebildert mit 15 naiv-anschaulichen Sequenzen zeigt das Büchlein ganz praktisch auf, wie sich die Menschen die Vorzeichen von Weltuntergang und Jüngstem Gericht vorzustellen hatten.

Welt nach der Welt

So unterschiedlich die Arbeiten von Rosefeldt, Dürer und Gerson auch erscheinen mögen, eins ist ihnen gemeinsam: die Vorstellung von einem Weltuntergang, der nicht als endgültiges Ende, sondern vielmehr als Beginn von etwas Neuem, einer Welt nach der Welt, verstanden werden kann. Mit der Ausstellung lädt die Draiflessen Collection den Besucher ein, in dieses Spannungsfeld zwischen Schöpfung, Zerstörung und Neuanfang einzutreten und sich die Vorstellungswelten verschiedener Zukunftsszenarien zu vergegenwärtigen.

Publikation

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation in deutscher, englischer und niederländischer Sprache.

Begleitprogramm

Die Ausstellung wird durch ein umfangreiches Rahmenprogramm aus Themenführungen, einer Lesung, einem Konzert, einem Workshop für Erwachsene sowie museumspädagogischen Angeboten für unterschiedliche Zielgruppen erweitert.