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Blumenkorso: Mit vier Millionen Blüten durch Lichtenvoorde

Ein wahres Blütenmeer wird am Sonntag, 10. September 2017, durch die Straßen des grenznahen niederländischen Dorfs Lichtenvoorde wogen. Dabei bilden traditionell Dahlien das zentrale Element für die Gestaltung der Themenwagen, die zusammen einen drei Kilometer langen Blumenkorso bilden. Rund vier Millionen Blüten in leuchtenden Farben erwecken die Ideen der 18 Teilnehmer zum Leben. Das farbenfrohe Schauspiel, das zum Kulturerbe der Niederlande gehört, findet in diesem Jahr bereits zum 88. Mal statt. Das Programm rund um die floralen Kunstwerke des zweitgrößten Blumenkorsos der Welt wird durch Musik, Theater, Tanz und eine „deutsche Ecke“ am Wegesrand abgerundet.

Immer wieder überraschen die Korsobauer die Besucher mit ihren kreativen Ideen. „Dieses Jahr wird es noch mehr bewegliche Elemente auf den Wagen geben“, stellt Annet Gierkink von der Stiftung Bloemencorso Lichtenvoorde in Aussicht. Hydraulische Technik und Statisten hauchen den Kunstwerken sichtbar oder im Verborgenen Leben ein. So sitzt knapp ein Drittel aller mitwirkenden Statisten in einem Wagen mit Totempfählen. Für das Publikum unsichtbar bringen sie die verschiedenen Bestandteile von Hand in Bewegung. An anderer Stelle wird die Bienenkönigin – Ihre Majestät – scheinbar von Dutzenden Statisten durch die Straßen von Lichtenvoorde getragen. Aktuell feilen die rund 1.000 ehrenamtlichen Helfer noch an ihren meterhohen Figuren und setzen jedes kleine Detail in Szene. „Wenn die Wagen dann in voller Blütenpracht durch die Straßen rollen, ist das ein magischer Moment“, schwärmt Gierkink über den Umzug. Dieser setzt sich, begleitet von passender Themenmusik, am 10. September um 14 Uhr in Bewegung.

Selbst kreativ werden

Spielmannszüge, Schauspieler und Tänzer begleiten das blühende Spektakel. In den Cafés, Kneipen und Restaurants herrscht ebenfalls Festivalstimmung und in der „deutschen Ecke“ am Aaltenseweg warten Spezialitäten aus dem Nachbarland. „Damit zeigen wir, wie sehr wir uns über die vielen Besucher aus Deutschland freuen“, so Gierkink. „Die deutsche Ecke ist seit vier Jahren fester Bestandteil des Programms. Hier ist auch Christoph Kesper zu finden, der die vorbeiziehenden Wagen auf Deutsch kommentiert. Die deutschen Besucher können also ohne Sprachbarriere den Hintergrundgeschichten zu den Wagen und der Parade folgen.“ Zur Tradition des Blumenkorsos gehört außerdem, dass die Zuschauer, Veranstalter und Helfer im Anschluss gemeinsam feiern. Länger bleiben lohnt sich aber nicht nur wegen der After-Show, sondern auch wegen der Ausstellung der Wagen im Anschluss an den Korso: Von 16.30 bis 23 Uhr können Besucher die bis zu acht Meter hohen und 30 Meter langen Kunstwerke auf dem Ausstellungsgelände in der Gert Reindersstraat in Lichtenvoorde besichtigen. Nach Einbruch der Dunkelheit rücken Scheinwerfer die Kunstwerke ins rechte Licht. Vielleicht genau der richtige Moment, um selbst kreativ zu werden. Denn die Veranstalter rufen auch in diesem Jahr zum Fotowettbewerb auf, an dem sich jeder beteiligen kann.

Drei Tage Programm

Am Montagmorgen, nach der Preisverleihung für die schönsten Wagen, setzt sich die Blumenparade ein zweites Mal in Bewegung. Auch die Ausstellung ist an diesem Tag von 12 bis 22 Uhr nochmals geöffnet. Dienstags endet der Festreigen mit einem Jahrmarkt im Zentrum von Lichtenvoorde und einem großen Abschlussfeuerwerk um 22 Uhr. Eintrittskarten für den Blumenkorso sind für 7,50 Euro pro Person erhältlich. Kinder und Jugendliche bis einschließlich 16 Jahre haben freien Eintritt. Sitzplätze auf der Tribüne kosten zusätzlich 7,50 Euro. Die Tickets sind im Vorverkauf über die VVV-Touristinfo in Lichtenvoorde und auf www.blumenparade.de erhältlich. Außerdem werden Eintritts- und Tribünenkarten – sofern noch nicht ausverkauft – vor Ort angeboten.