Botschafter der Niederlande und Deutschlands unterwegs in der Grenzregion

Botschafter der Niederlande und Deutschlands unterwegs in der Grenzregion
Die Botschafter begannen ihre Reise entlang der Grenzregion mit einem Empfang bei der Euregio Rhein-Waal in Kleve. Bild: Axel Breuer

Im Rahmen eines dreitägigen Arbeitsbesuchs lernten der deutsche Botschafter in den Niederlanden, Dr. Cyrill Jean Nunn, der niederländische Botschafter in Deutschland, Ronald van Roeden und der niederländische Generalkonsul in Düsseldorf, Peter Schuurman, die deutsch-niederländische Grenzregion besser kennen. Dabei unterstrichen die Botschafter die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit für beide Länder.

Während des Besuchs wurden unter anderem die Themen Mobilität, Wasser(Sicherheit), Bildung, regionale Wirtschaft, Arbeitsmigration und Kultur besprochen. Die Botschafter trafen auch mit den drei Euregios im Südosten der Niederlande zusammen: der Euregio Rhein-Waal, der euregio rhein-maas-nord und der Euregio Maas-Rhein. An dem Besuch nahmen auch die Kommissare des Königs in Gelderland (John Berends) und Limburg (Emile Roemer) teil.

Thema Wasser 

Die Reise begann mit einem Besuch bei der Euregio Rhein-Waal. Thomas Ahls, Vize-Vorsitzender der Euregio Rhein-Waal und Wolfgang Gebing, Bürgermeister von Kleve, hießen die Delegation bei einem Empfang im Haus Schmithausen, dem Sitz der Euregio Rhein-Waal, herzlich willkommen. Der Besuch wurde mit einer Schifffahrt auf dem Rhein fortgesetzt, vorbei am Hafen von Emmerich und der deutsch-niederländischen Grenze. Während der Bootsfahrt wurden verschiedene wasserbezogene Initiativen diskutiert. Marcel Lueb von den Stadtwerken Emmerich stellte den Hafen von Emmerich vor. Dieser Hafen ist ein wichtiger trimodaler Logistikknotenpunkt für Emmerich und das Montferland mit Anschluss an die A12/A3 und die Betuwestrecke. Es wurden auch zwei Interreg-Projekte vorgestellt. „Der Rhein verbindet“ ist ein Interreg VI A-Projekt zur Verbesserung der Wasser- und Uferqualität. In dem kleineren Interreg-Projekt LILAR haben u.a. Rijkswaterstaat und der Wasser- und Schifffahrtsverband gemeinsame Messmethoden für Sedimente und Wasserstände entwickelt. Auch die Gelderländer Kommission für die Sicherheit großer Flüsse zeigte eindrucksvoll, wie wichtig die deutsch-niederländische Zusammenarbeit im Bereich der Wassersicherheit ist. Deichgraf Hein Pieper vom Wasserverband Rijn und IJssel schloss mit einem eindrucksvollen Plädoyer für eine engere Zusammenarbeit auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene, um dem Klimawandel zuvorzukommen, der auch in unserer Region zu Trockenheit und Engpässen in der Trinkwasserversorgung führen wird, wenn wir nichts unternehmen.

Diskussion in Nijmegen

Am Abend diskutierten über 30 deutsche und niederländische Gäste im Landgoed Brakkesteyn in Nijmegen über regionale Wirtschaft, Arbeitsmigranten und Heimarbeit, nachbarschaftlichen Sprachunterricht und deutsch-niederländische Kulturprojekte. Hier begrüßte Hubert Bruls, Bürgermeister von Nijmegen und Vorsitzender der Euregio Rhein-Waal die Gäste und betonte, dass auch wenn die meisten Menschen vielleicht nicht zufällig dort wohnen, wo sie wohnen, die Grenzen in früheren Zeiten doch eher zufällig entstanden sind und dass man in der Grenzregion auch heute noch die Vor- und Nachteile erfährt. Eine enge Zusammenarbeit auf allen Behördenebenen ist daher sehr wichtig und daher freut er sich sehr über den Besuch der beiden Botschafter.

Wasserstoff als Wachstumstreiber

Am nächsten Morgen stand das innovative Wasserstoffunternehmen Wystrach in Weeze auf dem Programm, wo die Botschafter selbst ausprobieren konnten, wie es ist, ein Wasserstoffauto zu betanken. Wystrach ist Teil des Weltkonzerns Hexagon Purus und stellt Transport- und Betankungsanlagen für Wasserstoff her. Es handelt sich um ein schnell wachsendes Unternehmen, das auch in den Niederlanden Mitarbeiter einstellt. Die Botschafter zeigten sich sehr interessiert an den Herausforderungen, die sich daraus für Arbeitnehmer und Arbeitgeber ergeben.

Weiterreise in den Süden der Grenzegion

Das Programm wurde dann in den beiden südlichen Nachbarregionen fortgesetzt. Hier wurden der Brightlands Campus Greenport Venlo, der Rote Bach, im westlichsten Zipfel Deutschlands und Brightlands Chemelot besucht. Der letzte Tag des Besuchs begann in Heerlen mit einem Besuch der Parkstad Limburg, dem Neuen Regionalen Bauhaus und dem deutsch-niederländischen Gewerbegebiet Avantis. Es folgte ein Besuch im Gouvernement an der Maas, wo der Vertrag von Maastricht (1992) besichtigt wurde und Gespräche mit einer Vertretung der Euregio Maas-Rhein stattfanden. Den Abschluss der Reise bildete ein Besuch der Einstein-Teleskop-Versuchsanlage „ETpather“.

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