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Burgers‘ Zoo gelingt ein kleines Wunder

Grund zur Freude in Arnheim: Der Königliche Burgers’ Zoo vermeldet Nachwuchs bei den Leopardenhaien. Die tropische Hai-Art ist Teil eines europäischen Erhaltungsprogramms für bedrohte Tierarten. In Aquarien ist die Nachzucht der Leopardenhaie eine Seltenheit. 2003 war bereits ein junger Leopardenhai in Arnheim zur Welt gekommen, der allerdings nur sechs Wochen überlebte. Nun ist dem Tierpark die schwierige Nachzucht mit der Geburt eines jungen Leopardenhais erneut gelungen. Ob an der Erfolgsgeschichte allerdings ein Männchen beteiligt war, soll nun eine DNA-Untersuchung zeigen. Bei der Fortpflanzung der Haie gibt es nämlich ein ganz besonderes Naturphänomen.

Willst du gelten, mach‘ dich selten! Mit dieser Strategie versuchte der Burgers’ Zoo in Abstimmung mit dem Koordinator des Populationsmanagement-Programms (EEP, European Ex situ Programme) die Fortpflanzungsstimmung der Leopardenhaie zu steigern: Das betreffende Männchen und die zwei Weibchen wurden daher immer einmal kurzzeitig voneinander getrennt. Dann fanden die Tierpfleger erstmals Eihüllen, die nicht leer waren, sondern Eidotter enthielten. Die Eier wurden zunächst hinter den Kulissen in Quarantäne gehalten Nicht zuletzt, um sie vor den Hungergelüsten anderer Hai-Arten zu schützen. Das mittlerweile zwei Monate alte Jungtier ist eine Miniaturausgabe seiner Eltern. Allerdings hat es in den ersten Lebensjahren ein schwarz-weißes Streifenmuster. Deshalb wird der Leopardenhai auch Zebrahai genannt. Ob die erfolgreiche Zucht auf dem „anregenden“ Plan des Zoos beruht oder das Weibchen möglicherweise auf eine ganz besondere natürliche Gabe zurückgegriffen hat, soll nun eine DNA-Untersuchung zeigen.

Selbst ist die Frau

Von manchen Pflanzen, wirbellosen Tieren wie Schnecken, Reptilien und Fischen ist bekannt, dass sich die Weibchen unter bestimmten Bedingungen auch ohne Beteiligung eines Männchens fortpflanzen. Auch weibliche Leopardenhaie verfügen über diese Fähigkeit: Bei der sogenannten Parthenogenese (Jungfernzeugung) entsteht der Nachwuchs aus unbefruchteten Eizellen. Zellen im Inneren des Eis übernehmen die Rolle des Spermas. Sie verschmelzen mit der Eizelle, die sich daraufhin teilt und zur Entwicklung eines Embryos führt. Der Nachwuchs weist in diesem Fall nur das genetische Material der Mutter auf.

Diese geringere genetische Diversität bringt allerdings schlechtere Überlebenschancen mit sich. Neben dem Phänomen der Parthenogenese ist von Leopardenhaien auch bekannt, dass die Weibchen nach einer Paarung Spermien geraume Zeit im Körper zwischenspeichern können. Auf diese Weise kann eine erfolgreiche Paarung ein ganzes Jahr lang befruchtete Eier hervorbringen. In Kürze kann eine genetische Untersuchung der Vaterschaft Antwort auf die Frage geben, auf welche Art der junge Hai des Burgers’ Zoo gezeugt wurde.

Erfolgreiche Zucht mit Haien und Rochen

Der Königliche Burgers’ Zoo ist gemeinsam mit einigen weiteren Aquarien (in den Niederlanden und anderen europäischen Ländern) führend bei der Zucht von Haien und Rochen. So ist der Arnheimer Tierpark schon seit Jahren der weltweit größte Züchter des Gefleckten Adlerrochens. Zudem kann er aber auch zahlreiche Erfolge bei Epaulettenhaien, Bambushaien, Schwarzspitzen-Riffhaien, Blaupunktrochen, Grauen Stechrochen und Schwarzkinn-Geigenrochen verzeichnen. Der Burgers’ Zoo verschenkt die gezüchteten Fische an Aquarien in ganz Europa, mit denen der Tierpark in verschiedenen Zuchtprogrammen intensiv zusammenarbeitet.