Schnee und Eis statt (sub-)tropischer Temperaturen? Im Königlichen Burgers’ Zoo leben fast ausschließlich Tiere, die ursprünglich aus deutlich wärmeren Gefilden kommen und dem kalten Winterwetter demnach wenig abgewinnen können. Wie der Zoo in Arnhem trotzdem für Wohlfühl-Atmosphäre sorgt:
Einige Tierarten entwickeln ein dickeres Winterfell, wenn sie in den Niederlanden leben. Die afrikanischen Löwen zum Beispiel. Vor ein paar tausend Jahren hatten sie ein viel größeres Verbreitungsgebiet als heute und kamen unter anderem auch in Griechenland und der Türkei vor. Die Fähigkeit, ein Winterfell zu bekommen, sitzt also in den Genen. Die Löwen im Burgers‘ Zoo brauchen in diesen Tagen daher keine besondere Aufmerksamkeit. Allerdings haben sie Grotten und Hütten, die vor Wind und Nässe schützen und von den Tierpflegern mit einer extra dicken Lage Stroh ausgelegt wurden. Auch die Geparden bleiben ganzjährig draußen, allerdings hat der Tierpark in ihren Schutzhütten die Heizung aufgedreht. Die Sri Lanka-Leoparden und Sumatra-Tiger sind als Regenwaldbewohner nicht winterhart und bleiben aktuell in geheizten Innengehegen hinter den Kulissen. Einmal am Tag geht es eine Runde an die frische Luft. Wie lang genau, entscheiden die Großkatzen selbst.
Rein ins Warme
Auch die afrikanischen Huftiere aus dem Safaribereich des Tierparks brauchen warme Winterquartiere. Ein gefrorener Boden schadet nicht nur ihren Hufen, sondern sorgt auch für Ausrutscher. Vor allem für die Giraffen mit ihren langen Beinen ist das gefährlich. Am Ende des Nachmittags gehen die Huftiere ohnehin immer in ihre Innengehege, um dort die Nacht zu verbringen. Da hier leckeres Kraftfutter für sie bereit steht, ist meist nicht viel Überzeugungsarbeit nötig. Im Prinzip stört es die Tiere auch nicht, hier ein paar besonders kalte Wintertage zu verbringen. Aber wenn es zu lange dauert, ist der erste Ausflug ins Freie immer ein Spektakel: Antilopen und Zebras machen Bocksprünge und die Giraffen probieren aus, ob sie mit ihren Stelzenbeinen den Galopp noch hinbekommen.
Ähnlich wird die Freude bei den Brillenpinguinen sein, wenn die Temperaturen wieder steigen. Die Tierpfleger haben fünfzehn der Tiere in den letzten Tagen in beheizte Innenbereiche des Zoos gebracht. Sie sind jung oder partnerlos und haben deshalb keine eigene, vor Kälte schützende Höhle. In der Pinguinkolonie bilden erwachsene Vögel in der Regel lebenslang Paare, die gemeinsam in einem felsigen Bau brüten und diesen gegen andere Artgenossen verteidigen. In freier Wildbahn sind sie an den Küsten von Südafrika und Namibia zuhause. Dass alle Pinguinarten die Kälte lieben, ist ein hartnäckiger Mythos: Nur drei bis vier der insgesamt siebzehn Arten leben dauerhaft in der Antarktis. Für die „höhlenlosen“ Brillenpinguine aus Arnheim wurden deshalb warme Öfen aufgestellt.