Deutsche Hersteller von Bauprodukten brauchen ab sofort keine speziellen Produktzertifizierungen mehr vorzulegen, um ihre Produkte für den niederländischen Markt zugelassen zu bekommen. Dies ist die Folge der Europäischen Bauprodukte-Verordnung, die eine CE-Kennzeichnung für den europäischen Raum vorschreibt. Obwohl diese Verordnung schon seit dem 1. Juli 2013 existiert, wird ihre Einhaltung erst seit Beginn des Jahres europaweit kontrolliert.
Die Harmonisierung der Zertifizierung und Kennzeichnung vereinfacht deutschen Herstellern den Marktzugang in den Niederlanden, wo bisher private Qualitätssiegel, wie das KOMO-Zertifikat für Bauprodukte als Maßstab galten. Durch Überlappungen der CE-Zertifizierung – über die deutsche Produkte beim Export in die Niederlande in der Regel bereits verfügen – mit national anerkannten Qualitätszertifizierungen, reichte die CE im niederländischen Baualltag häufig nicht aus: „Für deutsche Hersteller erwiesen sich private Zertifizierungen in der Geschäftspraxis als Hindernis für den Verkauf ihrer Produkte“, erläutert Kai Feldmann von der Deutsch-Niederländischen Handelskammer (DNHK). „Zum Teil mussten bereits über die CE-Kennzeichnung abgedeckte Merkmale nochmals kostspielig geprüft werden, bevor die Produkte auf dem Markt absetzbar waren.“
Durch das Inkrafttreten der europäischen Verordnung wird diese Situation künftig deutlich verbessert. „Bauunternehmer sind angehalten die Eignung des jeweiligen Produktes in den CE-Leistungserklärungen zu überprüfen“, sagt auch Bob Gieskens, Leiter Branchenentwicklung beim größten Unternehmerverband der niederländischen Baubranche, Bouwend Nederland. Wenn Unternehmen die Zertifizierungsregeln nicht einhalten, können Bußgelder verhängt werden.