Chemieunternehmen kooperieren grenzüberschreitend

Chemieunternehmen kooperieren grenzüberschreitend
Symbolbild

Sechs petrochemische Unternehmen in den Niederlanden, Flandern, Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden (Trilaterale Chemiecluster) haben ein Konsortium gegründet. Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen bei der Herstellung von Grundchemikalien erheblich zu reduzieren. Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Rahmen der trilateralen Chemiestrategie ist ein großartiger Beleg dafür, dass die Chemie-Unternehmen zentrale Innovationstreiber für unsere Wirtschaft sind.“

Zum „Cracker of the Future“-Konsortium gehören BASF, Borealis, BP, LyondellBasell, SABIC und Total. Gemeinsam wollen sie in Forschung und Entwicklung sowie in den Wissensaustausch investieren, um die Umstellung ihrer Produktion auf Strom aus Erneuerbaren zu prüfen.

Grundchemikalien wie Ethylen, Propylen oder Butadien werden in sogenannten Steamcrackern hergestellt und werden in vielen Branchen verwendet. In Leichtbauteilen für Fahrzeuge beispielsweise verbessern sie Sicherheit und Komfort der Insassen und verringern den Energieverbrauch. Strom aus Erneuerbaren soll nun die Cracker-Emissionen erheblich reduzieren und damit einen Beitrag auf dem Weg zu einer klimaneutralen Industrie leisten.

Pinkwart: „Um die hohe Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu erhalten und Nordrhein-Westfalen gleichzeitig zu einem weitestgehend klimaneutralen Industriestandort weiterzuentwickeln, sind neue Produktionsprozesse und -verfahren notwendig. Dieses Projekt ist ein Beleg dafür, wie wichtig Kooperationen und grenzüberschreitender Austausch wie bei der trilateralen Chemiestrategie und dem nordrhein-westfälischen Netzwerk IN4Climate sind. Was in der Chemie gelingt, strahlt positiv auf viele andere Teile der Wirtschaft aus. Ich wünsche den Unternehmen bei ihrer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit viel Erfolg.“

Hintergrund: Trilaterale Chemiestrategie

Mit rund 180 Milliarden Euro Jahresumsatz belegen die Unternehmen aus der trilateralen Region (Niederlande, Flandern, Nordrhein-Westfalen) Platz vier unter den weltweit bedeutsamsten Chemiestandorten nach China, den USA und Japan. Mit ihrer langjährigen Geschichte und insgesamt 354.000 Beschäftigten hat die Region eine einzigartige Verbund-Struktur entwickelt, die in keinem anderen Makrogebiet weltweit zu finden ist. Diese einzigartige Struktur führt sogar dazu, dass der Umsatz pro Kopf höher als in allen anderen Chemieclustern ist – und das weltweit.

Um sich auf die Zukunft vorzubereiten, die Vorteile einer weltweit wachsenden chemischen Industrie zu nutzen und bestehende Engpässe für diese Entwicklung zu beseitigen, hat das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium gemeinsam mit dem Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Innovation der flämischen Regierung und dem niederländischen Wirtschaftsministerium eine gemeinsame Strategie zur Stärkung der Chemieindustrie entwickelt.

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