Zwei Länder, eine Fahrt, eine App: Im Rahmen des vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Projekts easyConnect ist die zweite Pilotphase zum grenzüberschreitenden Ticketing angelaufen.
Ohne Ticketkauf vorab, nur per Check-In und Check-Out über eine App können die Nutzerinnen und Nutzer des ÖPNV nun von Köln über Aachen nach Maastricht fahren. Für das Ticketing-Pilotprojekt, in das rund 2,23 Millionen Euro Landesmittel fließen, wird die in Nordrhein-Westfalen bekannte Funktionsweise von eezy.nrw genutzt. Ziel es ist, die Systeme zweier Länder auf einen Nenner zu bringen.
Verkehrsminister Oliver Krischer: „Mobilität über Grenzen hinweg fördert den Zusammenhalt in Europa. Der Aachener Verkehrsverbund setzt sich seit Jahren sehr erfolgreich in der Euregio Maas-Rhein für eine grenzüberschreitende Mobilität mit unseren niederländischen Nachbarn ein. Mit dem Start der zweiten Pilotphase von easyConnect ist ein weiterer wegweisender Schritt gelungen.“
„ÖPNV attraktiver machen“
Nachdem in einem ersten Schritt die niederländischen und nordrhein-westfälischen Hintergrundsysteme vernetzt wurden, startete jetzt der zweite Teil der stufenweisen Pilotierung. „Wir freuen uns, dass das Land uns dabei unterstützt, ein einfaches grenzüberschreitendes, ID-basiertes Ticketing zu implementieren und damit den ÖPNV attraktiver zu machen“, so Hans-Peter Geulen, Geschäftsführer des Aachener Verkehrsverbundes (AVV). „Dadurch, dass wir die Chancen der Digitalisierung nutzen und Mobilität über Ländergrenzen hinweg denken, wird das Reisen für den Fahrgast über die Grenze so einfach wie nie zuvor. Eine einmalige Registrierung genügt, um dann aus einer App mit einem Klick die Fahrt zu starten.“
Auf nordrhein-westfälischer Seite kann über die naveo-App des AVV die Reise in Köln per Check-In gestartet und in Maastricht per Check-Out beendet werden. Eine Rückreise funktioniert äquivalent. Das niederländische Pendant ist die Glimble-App.
Die Preisbildung im easyConnect-Projekt erfolgt automatisch durch Kombination der Tarif-Logiken auf niederländischer und deutscher Seite. Information, Buchung und Abrechnung erfolgen aus der App des Fahrgastes, so dass Sprach- und Tarifbarrieren der Vergangenheit angehören. Perspektivisch sollen weitere Mobilitätsservices – zum Beispiel Bike- und Carsharing – auch grenzüberschreitend gebucht und genutzt werden können. In Zukunft sollen Gespräche bezüglich eines Ausweitens der Projektidee bis nach Belgien und anderer deutsch-niederländischer Grenzregionen geführt werden.
Partner aus beiden Ländern
Im Projekt „easyConnect“ arbeitet der AVV auf deutscher Seite gemeinsam mit den Partnern Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG (ASEAG), DB Regio, Kompetenzcenter Digitalisierung NRW (KCD), Nahverkehr Rheinland (NVR), VDV eTicket Service (VDV-eTS) und Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) sowie mit Partnern auf der niederländischen Seite zusammen. Zu diesen zählen das niederländische Verkehrsministerium (IenW), die Provinz niederländisch Limburg, das Verkehrsunternehmen Arriva sowie das ACCEPT Institute als Betreiberin der im Hintergrund arbeitenden Infrastruktur.
Das Projekt „easyConnect“ steht wie schon das „eezy.nrw“-Ticket für ein einfaches, flexibles und grenzenloses Fahren im ÖPNV. Seit einigen Jahren ist der e-Tarif „eezy.nrw „das passende, nachhaltige und kundenfreundliche landesweite Angebot für alle, die eher unregelmäßig mit Bus und Bahn unterwegs sind“, erklärt Verkehrsminister Oliver Krischer.
Mit dem „eezy.nrw“ gibt es erstmalig einen verbundübergreifenden elektronischen Tarif für Bus und Bahn, bei dem Fahrten einfach per App gebucht und per Luftlinienkilometer abgerechnet werden.
Weitere Infos sowie die Anmeldung zum Piloten „easyConnect“: www.avv.de/easyconnect