Grenzüberschreitendes Denken als Baustein der Zukunft

Grenzüberschreitendes Denken als Baustein der Zukunft
Foto: EUREGIO

Länderübergreifende Zusammenarbeit wird entlang der Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden groß geschrieben. Nun soll diese auch im Citymarketing noch weiter intensiviert werden. Denn eine Umfrage im EUREGIO-Gebiet hatte im vorigen Jahr gezeigt, dass städtische Akteure dem grenzüberschreitenden Austausch einen hohen Stellenwert einräumen. Aus diesem Grund hat das INTERREG V A-Projekt „Grenzenlose Touristische Innovation (GTI)“ zu einem Barcamp geladen. Bei dieser offenen Veranstaltungsart wird lediglich das Hauptthema vorgegeben, die weiteren Inhalte gestalten die Teilnehmer selbst.

In Gronau tauschten sich am gestrigen Donnerstag rund 30 deutsche und niederländische Akteure aus dem Citymarketing aus. Durch den Tag führte sie dabei die zweisprachige Moderatorin Kristine Honig von der Agentur Tourismuszukunft. Die erfahrene Tourismus- und Marketingexpertin leitete die Akteure durch die verschiedenen Themensessions mit selbst gewählten Problem- und Fragestellungen. Ziel war es, umsetzbare und praktisch anwendbare Ansätze für grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Stadtmarketing zu erarbeiten.

Foto: EUREGIO

Blick über den Tellerrand

Inspiration dafür lieferte zum Auftakt der niederländische Citymarketing-Experte Martin Boisen anhand verschiedener europäischer Beispiele. In seinem Vortrag ermutigte er zum Blick über den Tellerrand, hier vor allem auf das europäische Ausland. „Es zeigt sich, dass die Positionierung von Destinationen und Organisationen erfolgreich gelingt, wenn sie sich auf ihre Kernaufgaben des Stadtmarketings konzentrieren“, so sein Rat. Dabei spiele die Bedeutung der Abstimmung von verschiedenen Stakeholdern, die jeweils an Stadtentwicklungsprozessen beteiligt seien, eine sehr wichtige Rolle. Dies wurde den Anwesenden am Beispiel der Stadt Oslo dargelegt.

Ergebnisse

Auch die Teilnehmer untereinander waren aktiv und konnten wertvolle Erfahrungen und Ideen offen austauschen – etwa zur Bewerbung von Veranstaltungen im Nachbarland oder  zur Umsetzung gemeinsamer Marketingaktivitäten. In der Diskussion wurde deutlich, dass  unter anderem spezifische Daten zu Besuchern aus dem Nachbarland fehlen. Auf der anderen Seite konnten bereits konstruktive Lösungen erarbeitet werden. So streben die Beteiligten beispielsweise eine gemeinsame Online-Plattform an, die zum weiteren Austausch dienen soll. Außerdem soll es Partnerschaften zwischen einzelnen deutschen und niederländischen Städten geben, bei denen u.a. gemeinsame Veranstaltungsorganisation, Produktentwicklung, Werbung und die Zusammenarbeit im Vordergrund stehen. Deutlich ausgesprochen wurde der Wunsch an die Organisatoren der EUREGIO sich weiterhin um solche Treffen zu bemühen, da die Fäden durch Netzwerke auf beiden Seiten der Grenze hier kompetent zusammengeführt werden.

Weitere Veranstaltungen geplant

„Für das Projekt GTI ist eine Cluster-Veranstaltung dieser Art ein wichtiges Element, um Akteure miteinander in Kontakt zu bringen, gemeinsame Interessen auszuloten und logisch zu verbinden. Dafür haben wir in dieser INTERREG-Phase noch Mittel reserviert“, so GTI-Projektleiterin Heike Rieger.  Andere Themen werden folgen, unter anderem Tagesausflugsattraktionen und Museen. Daher soll es weitere Netzwerktreffen dieser Art geben.

Hintergrundinformationen

Das Projekt „Grenzüberschreitende Touristische Innovation (GTI)“  wird im Rahmen des INTERREG  A Programms  „Deutschland-Nederland“ mitfinanziert durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und durch die Wirtschaftsministerien der Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen und die Provinzen Overijssel und Gelderland. Das Projekt wird begleitet durch das Programmmanagement der EUREGIO.
Mehr Informationen: www.tourismus-euregio.de

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